Straße: Lindenstraße
Ortsteil: Kreuzberg
Wir wurden am Nachmittag zu einem fünfzehngeschossigen Hochhaus alarmiert, in dem es zu einem Brand einer Wohnung im zwölften Obergeschoss kam.
Die ersteintreffenden Kräfte fanden einen Vollbrand einer Wohnung vor, wobei sich direkt zwei Personen an den Fenstern der Brandwohnung bemerkbar machten. Die Alarmstufe wurde entsprechend auf das Stichwort BRAND 6 sowie um das Modul „Massenanfall von Verletzten“ (MANV) erhöht, damit eine zügige Menschenrettung, Brandbekämpfung sowie Kontrolle und Belüftung sichergestellt werden konnten.
Eine Drehleiter (DLK) sowie ein Sprungpolster (SP-16) wurden unverzüglich in Stellung gebracht. Die Rettungshöhe der DLK liegt bei 23 Metern und die maximale Rettungshöhe des Sprungretters bei 16 Metern, was ungefähr des 8. Geschosses entspricht. Eine Rettung oberhalb dieser Rettungshöhen wird bei Hochhäusern wie in der Lindenstraße durch vorgeschriebene Rettungswege im Inneren des Gebäudes gesetzlich vorgeschrieben und ermöglicht.
Eine Person sprang vor dem Aufbau der Rettungsgeräte und eine weitere Person kurz später in den aufgebauten Sprungretter. Aufgrund der Höhe von über 30 Metern verstarben beide Personen auch nach erfolgter rettungsdienstlicher Versorgung sowie Reanimation noch am Einsatzort. Eine weitere Person konnte durch die Berliner Feuerwehr über das Treppenhaus in Sicherheit gebracht werden.
Die Brandbekämpfung sowie Kontrolle und Belüftung konnte anschließend zügig abgeschlossen werden. Eingesetzt wurden ein C-Rohr sowie 12 Pressluftatmer (PA). Es kam teilweise zu einer starken Verrauchung des Brandabschnittes im 12. Obergeschoss und mehrerer darüberliegenden Wohnungen. Insgesamt waren 126 Einsatzkräfte im Einsatz. Nach Abschluss aller feuerwehrrelevanten Maßnahmen wurde die Einsatzstelle mit einem Zeitversatz von 2 Stunden noch mal durch uns nachgesehen und auf verbliebene Gefahren kontrolliert und anschließend an die Polizei übergeben.
Aufgrund der psychischen Belastung wurde ein Notfallseelsorger (PSNV) sowie das Einsatz-Nachsorge-Team (ENT) nachalarmiert, um die Betroffenen und Einsatzkräfte zu betreuen.
Vor Ort waren: 14 LHF, 2 DLK, 6 RTW, 3 NEF, 2 Sonderfahrzeuge, 1 Leitender Notarzt (LNA), 4 Führungsfahrzeuge, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Anwesend waren auch: Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Energieversorger Strom, Medienvertretende
Bildmaterial: Berliner Feuerwehr
(jk)