Straße: Gotthardstraße
Ortsteil: Reinickendorf
In einer Lagerhalle eines Onlineversandhandels für Heimtierbedarf ist am Nachmittag ein Feuer ausgebrochen. Anwesende Mitarbeiter bemerkten den Brand und alarmierten die Feuerwehr. Die Mitarbeiter brachten sich eigenständig in Sicherheit und blieben unverletzt.
Das Feuer erfasste das gesamte Gebäude, so dass die etwa 600 qm große, eingeschossige Lagerhalle im Vollbrand stand. Die Rauchsäule war im Norden Berlins weitreichend sichtbar, führte im Nahbereich jedoch nur zu einer Geruchsbelästigung, so dass wir empfahlen, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klimaanlagen - wenn vorhanden - abzustellen. Zwei angrenzende Kindertagesstätten wurden vorsorglich evakuiert. Da der Wind günstig stand, zog der Rauch nicht in die benachbarten Wohngebäude, so dass diese nicht geräumt werden mussten. Eine turnusmäßige Kontrolle der Gegebenheiten ergab diesbezüglich auch im späteren Verlauf keinen Handlungsbedarf.
Auf Grund der Bauweise und des massiven Brandumfangs bestand Einsturzgefahr, so dass wir nicht zur Brandbekämpfung in das Gebäude vorgehen konnten, sondern von außen löschten. Teile der Dachkonstrucktion stürzten zwischenzeitlich auch ein.
Wir führten einen umfangreichen Löschangriff mit 8 Rohren durch, davon 2 über Drehleitern. Um den enormen Wasserbedarf zu decken, nutzten wir mehrere Hydranten im Umkreis und verlegten einige hundert Meter Schlauchmaterial. Mit einer Drohne erkundeten wir die Lage zusätzlich von oben und spürten Brandnester auf, die wir dann gezielt angehen konnten.
Insgesamt waren wir mit 106 Einsatzkräften vor Ort tätig, wovon über 30 unter Atemschutz eingesetzt wurden.
Zur Sicherstellung des Grundschutzes in den entblößten Ausrückebereichen wurden mehrere Freiwillige Feuerwehren (FF) zur Wachbesetzung alarmiert. An der Einsatzstelle waren ebenfalls mehrere Einheiten der FF tätig.
Die Nachlöscharbeiten dauerten noch bis etwa 1 Uhr nachts an. Für den gesamten Zeitraum unserer Maßnahmen waren die Gotthardstraße zwischen Scharnweberstraße und Holländerstraße sowie die Blankestraße zwischen Scharnweberstraße und Friedrich-Karl-Straße vollständig gesperrt. Davon betroffen waren auch zwei Buslinien des ÖPNV, die umgeleitet wurden.
Die Einsatzstelle haben wir nach Abschluss aller Hauptarbeiten am 24.01.2025 um etwa 1 Uhr an die Polizei übergeben, die im Nachgang die Brandursache ermittelt. In den folgenden Tagen kontrollierten wir mehrmals die Einsatzstelle und löschten dabei immer wieder kleinere Brandstellen ab, die geschützt unter den Trümmerteilen lagen und daher nur schwierig zu erreichen waren. Das ist bei derartigen Bränden nicht unüblich, so dass diese uns nicht selten über mehrere Tage beschäftigen.
Eingesetzt (inkl. Ablösungen): 12 LHF, 1 TLF, 4 DLK, 2 RTW, 10 Sonderfahrzeuge, 4 Führungsdienste, Pressedienst
Vor Ort: Polizei Berlin, Energieversorger Strom, BVG Betriebsaufsicht, Fachberater THW, Verantwortlicher des betroffenen Handels, Medienvertretende
Bildmaterial: Berliner Feuerwehr
(mw)