Straße: Stichstraße
Ortsteil: Wilhelmstadt
In den Abendstunden kam es zu einem Brand in einer Wohnung im 3.Obergeschoss eines vierzehngeschossigen als Seniorenwohnhaus genutzten Wohnhochhauses. Anfangs gab es Hinweise auf eine in der Wohnung vom Feuer eingeschlossene Person, was sich glücklicherweise nicht bestätigte, aber in Kombination mit der besonderen Gebäudenutzung zu einer Nachalarmierung weiterer Kräfte führte.
Bei unserem Eintreffen waren Flammen und Rauch deutlich von außen im 3.Obergeschoss einer Wohnung sichtbar, wobei die über den Balkon rauslodernde Flammen drohten in das 4.Obergeschoss überzugreifen. Wir leiteten umgehend alle notwendigen Maßnahmen ein, um eine Brandausbreitung, insbesondere in die darüberliegende Wohnung zu verhindern und die gefährdeten Bereiche schnell zu kontrollieren.
Die Brandbekämpfung erfolgte im kombinierten Innen- und Außenangriff und führte schnell zum Erfolg. Einen Flammenüberschlag in die darüberliegende Wohnung konnten wir - insbesondere durch den Außenangriff mit seinem sogenannten "Knock-down-Effekt" - verhindern.
Betroffene Leute der Brandetage und weiterer Bereiche brachten sich größtenteils eigenständig und teilweise mit unserer oder anderer Hilfe in Sicherheit. Bei dem Einsatz wurden 3 Personen leicht und 1 Person mittelschwer verletzt. Alle wurden rettungsdienstlich versorgt. Die mittelschwer verletzte Person kam anschließend mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus, die anderen konnten vor Ort verbleiben. Insgesamt 26 Personen des Hauses wurden durch uns in einem als Evakuierungs-Bus genutzten und von den Berliner Verkehrsbetrieben bereitgestellten Linienbus betreut und konnten sich während der andauernden Feuerwehrmaßnahmen aufwärmen. Bei der Wegüberwindung zum Bus wurden mobilitätseingeschränkte Personen von uns und der Polizei unterstützt.
Es kam zu einer Rauchausbreitung in dem gesamten Flurbereich des 3.Obergeschosses. Auf Grund der Größe des Objektes war der Kontrollaufwand relativ hoch und es mussten auch einige Türen mit Schaden geöffnet werden. Wir haben das Haus umfangreich kontrolliert und die mit Rauch beaufschlagten Bereiche belüftet. Bis auf die Brandwohnung selbst blieben alle weiteren Wohnungen bewohnbar und konnten nach unserem Einsatz wieder genutzt werden.
Wir waren mit 21 Fahrzeugen und 58 Kräften für etwa 2 Stunden vor Ort tätig. Eingesetzt haben wir unter anderem 12 Atemschutzgeräteträger, 2 C-Rohre und 2 Drucklüfter.
Nach Abschluss aller feuerwehrrelevanten Maßnahmen wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben, die im Nachgang die Brandursache ermittelt.
Eingesetzt wurden: 6 LHF, 2 DLK, 3 RTW, 1 NEF, 3 Sonderfahrzeuge, 4 Führungsdienste, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Vor Ort waren: Polizei Berlin, BVG Havarie-Bus, BVG Betriebsaufsicht, Sicherheitsdienst des Gebäudes
Bildmaterial: Berliner Feuerwehr
(mw)