Straße: Kurfürstendamm
Ortsteil: Charlottenburg
Großeinsatz für die Berliner Feuerwehr am Mittwochvormittag.
Gegen 10:30 Uhr befuhr ein PKW den Kurfürstendamm in Richtung Wittenbergplatz. Auf der Höhe der Rankestraße wechselte dieser auf den dortigen Gehweg und erfasste mehrere Personen. Anschließend setzte der Fahrer seine Fahrt auf der Fahrbahn fort und erfasste weitere Personen. Der Zusammenstoß mit einem weiteren Fahrzeug lenkte diesen PKW von der Fahrbahn ab infolgedessen er das Schaufenster eines Geschäfts durchbrach und dort zum Stehen kam. Der Fahrer verließ daraufhin sein Fahrzeug, wurde jedoch von Zeugen festgehalten und der hinzualarmierten Polizei Berlin übergeben.
Eine Vielzahl an Notrufen erreichten die Leitstelle der Berliner Feuerwehr. Die Brisanz der Lage wurde sofort erkannt und umgehend entsprechende Kräfte und Mittel zur Einsatzstelle alarmiert. Die ersten Einsatzkräfte vor Ort bestätigten die Lage, dass ein Fahrzeug in eine Personengruppe geraten ist und nahmen unverzüglich die Sichtung und Versorgung der verletzten Personen auf.
Hierzu wurde die Einsatzstelle in mehrere Einsatzabschnitte unterteilt.
Einsatzabschnitt Sichtung und Erstversorgung – C-Dienst 3317
Der erste Führungsdienst an der Einsatzstelle übernahm den Einsatzabschnitt „Sichtung und Erstversorgung“. Alle betroffenen Personen wurden rettungsdienstlich gesichtet und entsprechend ihrer Prioritäten notärztlich versorgt.
Einsatzabschnitt Patientenablage Rankestraße – C-Dienst 2617
Sichtung, Versorgung und Abtransport der verletzten Personen.
Einsatzabschnitt Patientenablage Marburger Straße – C-Dienst 3317
Sichtung, Versorgung und Abtransport der verletzten Personen.
Einsatzabschnitt weitere Betroffene – C-Dienst 1217
Bei der Leitstelle gingen Notrufe über weitere verletzte Personen ein, die sich im näheren Umfeld befinden sollten. In diesem Einsatzabschnitt wurden die Meldungen über weitere betroffene und verletzte Personen aufgenommen und entsprechend geprüft.
Einsatzabschnitt Transportorganisation – C-Dienst 4317 und Leitender Notarzt
Aufgrund der Vielzahl an verletzten Personen wurden dementsprechend viele Rettungsmittel benötigt. In diesem Einsatzabschnitt wurden die Anfahrt, der Rettungsmittelhalteplatz, die Aufnahme verletzter Personen und der Abtransport organisiert.
Infolge dieses Ereignisses ist eine weibliche Person an der Einsatzstelle verstorben. Bei ihr handelt es sich um eine Lehrerin einer Gruppe von Schülerinnen und Schülern aus Hessen. Ihr Kollege wurde schwer verletzt. Sieben Jugendliche der Schulklasse kamen schwerverletzt zur Behandlung in Krankenhäuser, sieben weitere Schülerinnen und Schüler wurden leichtverletzt. Darüber hinaus mussten 17 Personen mit unterschiedlich schweren Verletzungen medizinisch versorgt werden.
Insgesamt 50 Personen wurden im Nachgang des Ereignisses in der naheliegenden Gedächtniskirche im Rahmen der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) betreut.
Die Berliner Feuerwehr war mit 124 Einsatzkräften vor Ort. Alle beteiligten Kolleginnen und Kollegen erhielten im Nachgang des Einsatzes ein Betreuungsangebot durch das Einsatznachsorgeteam.
Eingesetzte Fahrzeuge: 5 LHF, 20 RTW, 6 NEF, 1 RTH, 8 Führungsdienste, 12 Sonderfahrzeuge, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Anwesend waren: Polizei Berlin, Kriminalpolizei, PSNV, BVG, Medienvertretende
Bitte beachten Sie:
Das Land Berlin bietet für alle Betroffenen der Amoktat in der Tauentzienstraße am 8. Juni 2022 ein abgestimmtes System der Unterstützung an. Die Zentrale Anlaufstelle, die bei der Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung angesiedelt ist, hat seit Donnerstag ein kostenfreies Beratungstelefon eingerichtet, bei dem betroffene Personen erste psychosoziale Unterstützung erhalten.
Die Nummer des Beratungstelefons lautet: 0800 – 0009547. Das Telefon ist an jedem Tag der Woche zu jeder Uhrzeit erreichbar.
Neben diesem spezifischen Angebot steht der Berliner Krisendienst jederzeit Menschen – telefonisch und nachmittags auch persönlich – zur Verfügung, die sich in einer schwierigen Situation befinden.
(kb)