Großbrand in Lichterfelde

Straße: Am Stichkanal

Ortsteil: Lichterfelde

 

Am Freitagvormittag wurde die Berliner Feuerwehr zu einem Brand in einem Störfallbetrieb nach Lichterfelde alarmiert. Als die ersten Kräfte an der Einsatzstelle eintrafen, konnten sie in dem 4-geschossigen Gebäude einen Vollbrand in einem Technikraum im 1. OG feststellen. Im Verlauf breitete sich dieser Brand auf andere Geschosse, sowie auf die sich in der Halle befindlichen Galvanikanlagen aus. Umgehend wurde weitere Einsatzkräfte nachalarmiert.

Alle Personen waren in der Lage sich rechtzeitig aus dem Gebäude zu retten, wodurch keine Personenrettung eingeleitet werden musste und die Einsatzkräfte sich auf die Brandbekämpfung konzentrieren konnten.

Durch eine massive Brandausbreitung war eine Innenbrandbekämpfung in der betroffenen Halle nicht mehr möglich, weshalb ein umfassender Löschangriff mit insgesamt 7 C-Rohren, 7 Wasserwerfern, 3 davon über Drehleitern und einem Flugfeldlöschfahrzeug der Flughafen Feuerwehr BER von außen vorgenommen wurde.  Zusätzlich wurde die Brandausbreitung auf die benachbarten Gebäude und weitere Bereiche des Geländes verhindert.

Im Verlauf des Einsatzes war davon auszugehen, dass Gefahrstoffbehälter in der betroffenen Halle vom Brand betroffen sind, weshalb mehrere Rauchgasmessungen durchgeführt wurden, um mögliche Gefahrstoffe in der Luft zu erkennen. Zudem erfolgte eine Warnung der Bevölkerung mit dem Hinweis, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klima- beziehungsweise Lüftungsanlagen auszuschalten.

Neben den Luftmessungen in der angrenzenden Umgebung, war ein wesentliches Einsatzziel, das kontaminierte Löschwasser und die ausgetretene Gefahrstoffe aufzufangen und nicht in die Kanalisation oder die Umwelt eintreten zu lassen. Durch die Berliner Wasserbetriebe wurden deshalb sogenannte Kanalisationsblasen in das Regen- und Schmutzwasserabflusssystem eingesetzt, welche den Eintritt von Löschwasser verhinderten. Zusätzlich wurden die Löschwasserrückhaltebecken des Betriebes genutzt und engmaschig kontrolliert.

Regelmäßig wurden im Einsatzverlauf weitere Luftmessungen, sowohl auf dem Betriebsgelände als auch außerhalb des Betriebes durchgeführt, welche keine Grenzwertüberschreitungen zeigten. Das kontaminierte Löschwasser aus den Rückhaltebecken, sowie aus Rückhaltecontainern konnte durch eine Fachfirma abgepumpt und bei einer Spezialfirma entsorgt werden.

Am Tag darauf konnte die Einsatzstelle unter Kontrolle gebracht werden. Zur weitergehenden Absicherung verblieb eine Brandwache mit reduziertem Kräfteansatz vor Ort und bedeckte aufflammende Glutnester mit Schaum. Fortlaufend wurde eine Drohne zur weiteren Lokalisierung von Brandstellen in der teils eingestürzten Halle eingesetzt. Im Zuge dessen konnten 3 Brandstellen festgestellt werden.

Im weiteren Verlauf wurde die Einsatzstelle regelmäßig kontrolliert und kleine Glutnester abgelöscht. Insgesamt nahmen im Zeitraum des Einsatzes 339 Kräfte der Freiwilligen und Berufsfeuerwehr am Einsatz teil. Zusätzlich waren mehrere Einsatzkräfte des THW, der Polizei, sowie verschiedenen Hilfsorganisationen am Einsatz beteiligt und unterstützten bei der Bewältigung des Einsatzes.

 

Im Zuge des Einsatzes hat sich ein Mitarbeiter der Berliner Feuerwehr verletzt.

 

Die Einsatzstelle wurde am 10. Mai von der Berliner Feuerwehr an den Betreiber übergeben und der Einsatz damit beendet.

 

Über den gesamten Zeitraum des Einsatzes wurden eingesetzt: 47 LHF, 11 DLK, 11 TLF, 1 FLF, 4 RTW, 2 NEF, 48 Sonderfahrzeuge, 19 Führungsfahrzeuge und der Pressedienst.

 

Anwesend waren: Polizei Berlin, Wasser- und Abwasserbetriebe, Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Flughafenfeuerwehr BER, Fach-berater THW, TUIS mit Fachberater, Notfallseelsorger, Betreiber, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, , Fachfirma für Entsorgung (Feigl), Verantwortliche von umliegenden Gewerbebetrieben, BVG, NBB, Abrissunternehmen Fa. Dare und Medienvertreter.

 

(ge)