Großbrand in Wedding

Straße: Amsterdamer Straße

Ortsteil: Wedding

In den Nachtstunden wurde über den Notruf ein Brand in einer Wohnung im 4. OG eines 5-geschossigen Wohngeschäftsgebäudes gemeldet. Bei Eintreffen der ersten Kräfte brannte die Wohnung bereits in weiten Teilen. Es wurden daher weitere Kräfte nachalarmiert. 
Eine Person aus der Brandwohnung konnte sich selbst mit Brandverletzungen über das Treppenhaus in Sicherheit begeben. Die Person wurde vor Ort vom Rettungsdienst behandelt und anschließend in eine Spezialklinik transportiert. 

Aufgrund einer hohen Brandlast in der betroffenen Wohnung und einer sehr starken Thermik war die Zugänglichkeit zur Brandwohnung zunächst nicht gegeben. Der Brand konnte sich daher relativ schnell auf den rund 350 m² großen Dachstuhl des Vorderhauses ausdehnen. 

Das Vorderhaus und die beiden Seitenflügeln mussten komplett geräumt werden. Ebenso mussten mehrere Wohnungen eines Nachbargebäudes aufgrund der starken Rauchentwicklung geräumt werden. Insgesamt wurden hier etwa 50 Personen durch Feuerwehr- und Polizeikräfte in Sicherheit gebracht. Eine Person hiervon musste mit einer leichten Rauchgasvergiftung vor Ort vom Rettungsdienst behandelt werden und verblieb danach an der Einsatzstelle. Die in Sicherheit gebrachten wurden zunächst in einem nahen Café und dem MTF3 untergebracht. Die Betreuung erfolgte unter anderem durch Rettungsdienst- und Betreuungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes. Besonders hervorzuheben ist hier, dass mehrere Nachbarn die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner in nachbarschaftlicher Hilfe mit warmen Getränken versorgten. 

Die Einsatzstelle wurde in die drei Einsatzabschnitte Brandbekämpfung, Kontrolle und Belüftung sowie Betreuung eingeteilt. Die Brandbekämpfung erfolgte zunächst über zwei DLK mit jeweils einem Werfer und mit 2 C-Rohren über die Dächer der Seitenflügel. Im späteren Verlauf wurden dann auch 2 weitere C-Rohre im Innenangriff durch das Vorderhaus vorgenommen. Zum Eigenschutz vor Rauchgasen wurden 34 Pressluftatmer eingesetzt. Durch den kontinuierlichen Einsatz einer Drohne mit Wärmebildfunktion zur Lageerkundung aus der Luft konnten für den Löscherfolg wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden.

Bei der Kontrolle aller Wohnungen konnte eine zunächst vermisste Katze gerettet und an ihren Besitzer übergeben werden. Zur Bekämpfung des massiven Wasserschadens kam die Wasserwehr des Technischen Dienstes mit mehreren Wassersaugern zum Einsatz. Der Schaden am Gebäude war durch das Brandereignis jedoch so groß, dass sowohl das Vorderhaus als auch die Seitenflügel durch das zuständige Bezirksamt gesperrt wurden. Die Anwohnerinnen und Anwohner wurden daher von der Eigentümergesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt in Ersatzunterkünften untergebracht. 

Durch den Brand kam es zum Einsturz des kompletten Dachstuhles im Vorderhaus sowie eines Schornsteines. Weitere Schornsteine und eine Brandwand wurden von Kräften der Höhenrettung und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk gesichert. Mit dem Feuerwehrkran und einer angehängten Mulde des Technischen Dienstes wurde Brandschutt aus der Brandwohnung und dem Dachstuhl entfernt, um die Gefahr von weiteren Einstürzen zu minimieren. 

Der Einsatz erforderte einen sehr hohen Kräfteeinsatz. Über einen Zeitraum von über 12 Stunden kamen rund 190 Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes zum Einsatz. Hierzu gehörten auch diverse Freiwillige Feuerwehren sowie erstmals alle drei LHF der Lehrfeuerwachen

Zur Sicherung des Grundschutzes der Berliner Bevölkerung wurden drei Freiwillige Feuerwehren in den Dienst gerufen. Diese besetzten die entblößten Berufsfeuerwachen bzw. kamen auch zur Ablösung an der Einsatzstelle zum Einsatz.   

Die Einsatzstelle war um 3:27 Uhr übersichtlich und um 9:50 Uhr unter Kontrolle. Nach Übergabe der Einsatzstelle gegen 14:30 Uhr an die Polizei wurde sie noch einmal ohne Befund im späteren Verlauf auf Glutnester kontrolliert.  

Eingesetzt wurden: 20 LHF, 3 DLK, 5 RTW, 21 Sonderfahrzeuge, 4 Führungsdienste und der Pressedienst.

Anwesend waren: Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Hauseigentümer, Vertreter des Bezirksamtes Mitte, DRK, THW, Energieversorgungsunternehmen und Medienvertretende.  

Bilder: Berliner Feuerwehr

(dp)
 

Fotos

  • Wohnung und Dachstuhl im Vollbrand

    Wohnung und Dachstuhl im Vollbrand

  • Brandbekämpfung über DLK

    Brandbekämpfung über DLK

  • Kräfte an der Einsatzstelle

    Kräfte an der Einsatzstelle

  • Fahrzeuge an der Einsatzstelle

    Fahrzeuge an der Einsatzstelle

  • Drohne mit Wärmebildkamera startet

    Drohne mit Wärmebildkamera startet

  • Trupp der FF Mitte rüstet sich zur Brandbekämpfung aus

    Trupp der FF Mitte rüstet sich zur Brandbekämpfung aus

  • Brandbekämpfung über DLK

    Brandbekämpfung über DLK

  • Blick vor die Einsatzstelle

    Blick vor die Einsatzstelle

  • Betroffene wurden im MTF3 betreut

    Betroffene wurden im MTF3 betreut

  • Nachbarschaftshilfe

    Nachbarschaftshilfe

  • Einsatzstelle bei Tagesanbruch

    Einsatzstelle bei Tagesanbruch

  • Nachlöscharbeiten über DLK

    Nachlöscharbeiten über DLK