Hochhaus in Berlin-Mitte evakuiert

Straße: Leipziger Straße
Ortsteil: Mitte

Am Sonnabend wurde die Berliner Feuerwehr zu einem Wasserschaden in der Leipziger Straße in Mitte gerufen. Im 11. Obergeschoss eines 20-geschossigen Hochhauses war das Eckventil einer nassen Steigleitung gebrochen, so dass in kürzester Zeit erhebliche Mengen Wasser austraten. Das Wasser flutete die betroffene sowie die darunterliegende Etage, die Aufzugschächte und lief zeitweise sogar die Fassade des Hochhauses herunter.

Die nachalarmierten Berliner Wasserbetriebe ( BWB) schieberten das betroffene Gebäude kurz später ab und die Stromversorger schaltet dieses frei von Strom. Durch diese Maßnahme wurden unter anderem die Aufzüge sowie die Druckerhöhungsanlage (DEA) außer Kraft gesetzt. Die DEA sorgt für einen ausreichenden Druck in den Leitungen, insbesondere für das Löschwasser in den Steigleitungen. Aufgrund der weitreichenden Folgen dieser Maßnahme für die Bewohnerinnen und Bewohner des Gebäudes, wurde das zuständige Bezirksamt Mitte, der Stadtrat von Mitte sowie der Katastrophenschutzbeauftragte des Bezirksamtes und die Bauaufsicht des Bezirks Lichtenberg vor Ort tätig.

Durch die Bildung einer gemeinsamen Einsatzleitung wurde die Einsatzstelle anschließend begutachtet und das weitere Vorgehen diskutiert. Als Arbeitsplatz der Einsatzleitung diente hierbei der hinzugezogene Einsatzleitwagen 2 (ELW2). Das zuständige Bezirksamt Mitte traf schließlich aus Sicherheitsgründen die Entscheidung das Hochhaus komplett zu evakuieren.

Die Evakuierung des Hochhaus mit dem zu diesem Zeitpunkt geschätzen 300 betroffenen Personen stellte die Hilfsdienste vor Ort vor eine große Herausforderung. Zunächst wurden die einzelnen Geschosse des Hochhauses systematisch von oben nach unten durch die Polizei kontrolliert, um ein Bild von der Anzahl und Mobilität der betroffene Personen zu erhalten. Hierbei stellte sich heraus, dass viele ältere und gebrechliche sowie mobilitätseingeschränkte Personen betroffen sind. 

Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr, den Hilfsorganisationen, der Polizei Berlin sowie der BVG brachten bis zum frühen Morgen 205 Betroffene in Sicherheit. Teilweise mussten Betroffene durch den Einsatz von Rettungsgeräten wie Raupenstühlen, Tragestühlen sowie Tragen durch die Einsatzkräfte über viele Etagen in Sicherheit gebracht werden. Um die kurzfristige Unterbringung vor Ort sowie den anschließenden Transport zu realisieren, kamen neben dem Mannschaftstransport-Fahrzeug 3 (MTF 3) der Berliner Feuerwehr vier Busse der BVG kurzfristig zum Einsatz. 

Das Medieninteresse an der Einsatzstelle war sehr groß und Medienvertretende wurden vor Ort durch den Pressedienst der Feuerwehr im Amtshilfe für den Bezirk Mitte betreut sowie über den Einsatzhergang informiert.

Das Einsatzende war erst um 8 Uhr am Sonntagmorgen und die Einsatzstelle wurde anschließend an das zuständige Bezirksamt übergeben. 

Eingesetzt wurden: 8 LHF, 5 RTW, 1 NEF, MTF3, RW3, FWA-Lichtmast, MTF-Drohne, 3 Führungsdienste, Pressedienst der Feuerwehr
Anwesend waren: Energie- und Stromversorger, Hilfsorganisationen, BVG, Polizei, BA Mitte und Lichtenberg, Bauaufsicht, Medienvertretende

Bilder: Berliner Feuerwehr

(jk)

  • Gemeinsame Einsatzleitung

    Gemeinsame Einsatzleitung

  • Einsatzleitwagen 2

    Einsatzleitwagen 2

  • Einsatzleitung auf der Leipziger Straße vor dem betroffenen Hochhaus

    Einsatzleitung auf der Leipziger Straße vor dem betroffenen Hochhaus

  • Mannschaftstransport-Fahrzeug 3

    Mannschaftstransport-Fahrzeug 3

  • Rettungswagen zur Versorgung und Transport der Betroffenen

    Rettungswagen zur Versorgung und Transport der Betroffenen

  • Transport der Betroffenen in die vorläufige Unterbringung mit Unterstützung der BVG

    Transport der Betroffenen in die vorläufige Unterbringung mit Unterstützung der BVG