Straße: Barnabasstraße
Ortsteil: Tegel
In den frühen Abendstunden wurden wir durch den Bewohner eines Einfamilienhauses nach Reinickendorf alarmiert. Dieser bemerkte einen Brand in seinem Keller und rief die Feuerwehr.
Durch die ersteintreffenden Einsatzkräfte wurde das Meldebild bestätigt und die Lage genauer erkundet. Es drang dichter Rauch aus dem Keller des 3-geschossigen Einfamilienhauses. Der anwesende Bewohner konnte sich vor Eintreffen der Feuerwehr selbst in Sicherheit bringen und blieb unverletzt. Weitere Personen waren zum Zeitpunkt des Ereignisses nicht im Haus.
In dem Keller war eine große Menge Brandgut vorhanden, wozu auch eine Sauna zählte. Zusätzlich trug die Bauweise des Kellers dazu bei, dass eine enorme Hitze entstehen konnte und diese in den Wänden gespeichert wurde. Da sich der Brand auf die gesamte Fläche des Kellers ausbreitete und abzusehen war, dass hier ein personalintensiver Einsatz entsteht, erhöhten wir die initiale Alarmstufe, um ausreichend Kräfte und Mittel vor Ort zu haben. Zunächst war nur ein Angriffsweg über die Vorderseite vorhanden. Im weiteren Verlauf konnten wir einen zweiten Angriffsweg auf der Rückseite erschließen und auch die vorhandenen Kellerfenster zugänglich machen. Dies war jedoch nur mit schwerem technischem Gerät möglich, da ein ausgiebiger Einbruchsschutz vorhanden war. Die Brandbekämpfung erfolgte im kombinierten Löschangriff sowohl von innen als auch von außen mit mehreren Löschrohren. Ein Übergreifen des Brandes auf das Erdgeschoss konnten wir verhindern. Mit mehreren Drucklüftern sorgten wir für eine kontinuierliche Rauch- und Wärmeableitung. Letzteres war wegen der Speicherwirkung des Mauerwerks nur bedingt möglich.
Aufgrund der beschriebenen erschwerten Bedingungen waren sowohl die Brandbekämpfung selbst als auch die anschließenden Nachlösch-, Aufräum- und Kontrollarbeiten sehr zeitintensiv und kräftezehrend. Daher waren wir auch mit einer für ein Brand in einem Einfamilienhaus verhältnismäßig großen Anzahl an Feuerwehrleuten vor Ort tätig. Während der Brandbekämpfung war ein Rettungsdienst-Trupp und die nachalarmierte Atemschutz-Notfall-Trainierte-Staffel (A.N.T.S.) der Feuerwache Prenzlauer Berg in Bereitstellung.
Die vorherrschende Wetterlage sorgte dafür, dass der aus dem Gebäude austretende Brandrauch nicht vollständig zum Himmel abzog, sondern teilweise in einem Umkreis von etwa 100 m niedergedrückt wurde und sich als Schleier in den Straßen hielt. Daher führten Spezialkräfte des Technischen Dienstes mit ihrem GW Mess in der Umgebung Messungen in der Luft durch, die jedoch alle bedenkenlos waren. Eine Geruchsbelästigung war dennoch vorhanden, weshalb wir Anwohnenden dazu rieten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Wegen der großen Menge an vorhandenem Brandschutt und der anhaltenden Restwärme im Mauerwerk richteten wir eine über Nacht andauernde Brandwache ein. Am nächsten Morgen wurde die Einsatzstelle noch mal durch uns nachgesehen und auf Glutnester und das Vorhandensein anderer Gefahren kontrolliert, was jedoch nicht der Fall war. Die Kriminalpolizei ermittelt nun die Brandursache.
Insgesamt kamen unter anderem 4 C-Rohre, 33 Atemschutzgeräte, 2 Drucklüfter und mehrere Wärmebildkameras zum Einsatz.
An der Einsatzstelle waren inklusive Ablösungen 91 Einsatzkräfte tätig. Darunter auch Kräfte der Lehrfeuerwache Wedding und der Freiwilligen Feuerwehren Frohnau und Charlottenburg-Nord. Darüber hinaus besetzten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Hermsdorf und Tegel die entblößten namensgleichen Wachen der Berufsfeuerwehr und stellten somit für den Zeitraum des Einsatzes den dortigen Brandschutz sicher. Eine solche Wachbesetzung einer Berufsfeuerwache wird z.B. immer dann organisiert, wenn mehrere Berufsfeuerwachen einer Region bei einem größeren Einsatz für eine längere Zeit gebunden sind.
Bei dem Einsatz wurde ein Feuerwehrmann leicht verletzt. Er zog sich eine kleine Brandverletzung zu.
Eingesetzt wurden: 10 LHF (teilw. gemindert und inkl. Ablösungen), 3 DLK, 1 RTW, 4 Führungsfahrzeuge, 9 Sonderfahrzeuge, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Anwesend waren: Schutzpolizei, Kriminalpolizei, Energieversorger Strom, Energieversorger Gas, Betriebsaufsicht des ÖPNV, Eigentümer, Medienvertretende
Bildmaterial: Berliner Feuerwehr
(mw)