Straße: Bundesautobahn (BAB) 111, Tunnel Flughafen Tegel, Fahrtrichtung Nord
Ortsteil: Tegel
In den Vormittagsstunden bemerkten Mitarbeitende der Tunnelleitzentrale Berlin den Brand eines Pkw in einem der überwachten Straßentunnel der sogenannten Berliner Stadtautobahn und alarmierten die Feuerwehr.
Betroffen war die Tunnelröhre in Fahrtrichtung Nord, welche eine Gesamtlänge von 967 m aufweist. Der brennende Pkw stand im Innern der Tunnelröhre, etwa 100 m von der Zufahrt entfernt. Durch eine zum Zeitpunkt des Ereignisses stattgefundene Kommunikationsübung zwischen der Tunnelleitzentrale Berlin, unserer Leitstelle und einem Einsatzleitwagen, waren bereits einige Einsatzkräfte vor Ort und konnten die ersten organisatorischen Maßnahmen einleiten, noch bevor die eigentliche Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgte. Ein zufällig in gleicher Fahrtrichtung fahrender Rettungswagen leitete mit mehreren Pulverlöschern die ersten Löschversuche ein, was jedoch aufgrund des Brandumfangs nicht ausreichte. Der Fahrer des betroffenen Pkw brachte sich selbstständig in Sicherheit und wurde nicht verletzt. Auch andere Personen kamen bei dem Einsatz nicht zu Schaden.
Nach Eintreffen der ersten Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeuge erfolgte die weiterführende Brandbekämpfung von der nicht vom Brand betroffenen Tunnelröhre in Fahrtrichtung Süd, welche als „saubere Röhre“ bezeichnet wird. Der Übergang von der einen in die andere Röhre erfolgte dabei über die Notübergänge. Dies ist eine spezielle Taktik bei einem Brand in einem Tunnel mit mehreren Röhren, wobei die nicht vom Brand betroffene Röhre als „saubere Röhre“ und die vom Brand betroffene Röhre als „schmutzige Röhre“ bezeichnet wird. Die Mitarbeitenden der Tunnelleitzentrale sorgten durch eine besondere Schaltung der für die Belüftung verbauten Strahlventilatoren für eine schnelle und andauernde Abführung von Rauch und Wärme aus der „schmutzigen Röhre“ und verhinderten gleichzeitig das Eindringen von Rauch und Wärme in die „saubere Röhre“. Der Brand konnte relativ zügig gelöscht werden, wobei der Pkw dabei vollständig ausbrannte. Das Übergreifen auf weitere Pkw konnte verhindert werden.
Wir waren mit 65 Einsatzkräfte vor Ort tätig. Zum Einsatz kamen unter anderem 1 C-Rohr, 3 Atemschutzgeräte sowie 1 Wärmebildkamera. Inklusive Aufräum- und Kontrollarbeiten waren wir etwa 2 Stunden an der Einsatzstelle tätig. Während der gesamten Einsatzdauer war der Tunnel Flughafen Tegel in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt.
Nach Abschluss aller feuerwehrrelevanten Maßnahmen haben wir die Einsatzstelle an die Polizei übergeben, welche sich um den Abtransport des Fahrzeugwracks kümmerte. Besonders erwähnenswert ist die hervorragende Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, insbesondere der Tunnelleitzentrale Berlin.
Der Brand in einer Tunnelröhre – egal ob Straße oder Bahn – stellt ein besonders komplexes Ereignis dar. Es gibt eine Vielzahl an baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Besonderheiten zu beachten, was nicht das tägliche Einsatzgeschehen bedeutet. Gut, dass wir solche Ereignisse regelmäßig trainieren, so wie zum Beispiel hier:
https://www.berliner-feuerwehr.de/notfalluebung-im-tunnel-tegel-ortskern
… oder hier:
https://www.berliner-feuerwehr.de/uebung-im-tunnel-tiergarten-am-spreebogen
Eingesetzt wurden: 6 LHF (davon 3x -M), 3 DLK, 2 RTW, 1 NEF, 6 Führungsfahrzeuge, 5 Sonderfahrzeuge, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Anwesend waren: Schutzpolizei, Autobahnpolizei, Autobahnmeisterei, Sicherheitsbeauftragte der Tunnelleitzentrale, Medienvertretende
Bildmaterial: Berliner Feuerwehr, Tunnelleitzentrale Berlin (Überwachungsbilder)
(mw)