Straße: Karl-Liebknecht-Straße
Ortsteil: Mitte
Am frühen Freitagmorgen wurde die Berliner Feuerwehr durch eine ausgelöste Brandmeldeanlage (BMA) zur Karl-Liebknecht-Straße in das Dom Aquarée alarmiert. Bei der Erkundung wurden größere Mengen Trümmerteile auf der Straße und in der Zwischenpassage vorgefunden. Es stellte sich heraus, dass es sich beim Schadenobjekt um den AquaDom handelt. Ein freistehendes zylindrisches Aquarium, dass mit 1500 Fischen in 1000m³ Wasser aus ungeklärter Ursache geborsten war.
Aufgrund des Schadensausmaßes und der unklaren Ursache, wurde das Alarmierungsstichwort unverzüglich erhöht. Bei der Erkundung wurden zwei Mitarbeitende des Hotels mit leichten Verletzungen vorgefunden, von Rettungswagen (RTW) versorgt und in umliegende Krankenhäuser transportiert. In der Folge wurden zwei Einsatzabschnitte gebildet:
Einsatzabschnitt 1 – Kontrolle Erdgeschoss und Untergeschoss
Einsatzabschnitt 2 – Kontrolle des Hotels
Trotz der Rückmeldung, dass alle Beschäftigten in Sicherheit seien, wurde der betroffene Bereich mehrfach, abschließend unter Einsatz von der Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes, durchsucht. Hierbei wurden keine weiteren betroffene Personen vorgefunden.
Bei der weiteren Erkundung wurde ein Wassereinbruch in das Erdgeschoss und alle darunterliegenden Ebenen festgestellt.
Aus dem Hotel wurden im Laufe des Einsatzes ca. 300 Hotelgäste evakuiert und in der Folge in anderen Hotels untergebracht.
Zur Kontrolle der betroffenen Bereiche wurde die Bauaufsicht und ein Fachberater sowie 3 Ortsverbände des Technischen Hilfswerks (THW) alarmiert.
Die im Keller befindlichen Aquarien wurden vom Betreiber und Mitarbeitenden des Veterinäramtes begutachtet und entschieden, alle noch lebenden Tiere anderweitig unterzubringen. Daraufhin wurden ca. 630 Fische gerettet und an den Berliner Tierpark, den Zoo, das Sea Life sowie an Spezialzüchter weitergegeben.
Im Gebäude befand sich weiterhin ein Objekt mit Kulturgut, das DDR Museum. In einer ersten Erkundung wurde dort keine Notwendigkeit für einen Einsatz der Berliner Feuerwehr erkannt. Im Laufe des Einsatzes löste sich eine abgehängte Decke, so dass initial ein Einsatz der Berliner Feuerwehr notwendig erschien. Nach Sicherungsmaßnahmen des Betreibers waren diese jedoch nicht erforderlich.
Nach Kontrolle des Hotels durch einen Statiker des THW konnte eine Schädigung der tragenden Bausubstanz ausgeschlossen werden. Trotzdem mussten diverse abgehängte Decken wegen akuter Absturzgefahr entfernt werden.
Bei diesen Maßnahmen wurde festgestellt, dass sich im Foyer noch lebende Fische in Wasserbecken befanden. Um diese Tiere zu retten, wurden Einsatzkräfte des THW eingesetzt. Ein Wasserbecken befand sich in ca. 9m Höhe und konnte nicht mit Hilfe von tragbaren Leitern erreicht werden, woraufhin die Höhenrettung der Berliner Feuerwehr diese Aufgabe übernahm. Durch die Spezialkräfte konnten weiterhin mehrere Dutzend Fische lebendig gerettet werden.
Die Regierende Bürgermeisterin machte sich um 11:00 Uhr persönlich ein Bild von der Lage.
Nach der Tierrettung wurden abschließend Abpumpmaßnahmen in Versorgungschächten des Gebäudes durch das THW eingeleitet. Um 16:30 Uhr waren die Maßnahmen der Berliner Feuerwehr beendet, sodass die Einsatzstelle dem THW, der Polizei und dem Betreiber übergeben werden konnte.
Eingesetzt wurden: 10 LHF, 2 DLK, 3 KLEF, 7 RTW, 2 NEF, 13 Sonderfahrzeuge, 4 Führungsdienste, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Anwesend waren: Regierende Bürgermeisterin, diverse Vertreter von Senats- und Bezirksbehörden, Bauaufsicht, Veterinäramt, Energieversorgende, Behördenleitung, Polizei Berlin, THW, DRK, Medienvertretende
Fotos: Berliner Feuerwehr
(jjk)