Straße: Schopfheimer Straße
Ortsteil: Zehlendorf
Nach der Meldung, dass sich eine Person auf einer Baustelle verletzt hat, wurde zunächst ein RTW zu einer Baustelle im Berliner Ortsteil Zehlendorf alarmiert. Die Situation stellte sich für die RTW-Besatzung jedoch deutlich dramatischer dar.
Bei Bauarbeiten an einem 3-geschossigen im Umbau befindlichen und leerstehenden Einfamilienhaus kam es zum Einsturz einer ca. 7 Meter hohen Giebelwand. Hierbei wurde eine Person unter den Trümmern begraben. Drei weitere Personen, die an der Baustelle anwesend waren, blieben körperlich unverletzt, standen jedoch deutlich unter dem Eindruck des Geschehens. Aufgrund dessen wurden von der RTW-Besatzung umfangreiche Rettungs- und Spezialkräfte nachalarmiert.
Da das übrige Gebäude durch den Giebeleinsturz insgesamt akut einsturzgefährdet war, fanden die ersten Rettungs- und Erkundungsmaßnahmen unter erheblicher Eigengefahr für die Rettungskräfte statt. Die verschüttete Person konnte schnell lokalisiert werden. ein Notarzt konnte jedoch nur noch den Tod der Person feststellen. Daraufhin zogen sich die Einsatzkräfte zunächst aus der Gefahrenzone zurück, um eine gezielte Bergungsaktion zu planen.
Die drei betroffenen Personen von der Baustelle wurden derweil von Rettungsdienstkräften und einem hinzugezogenen Notfallseelsorger der Polizei betreut.
Für eine taktische Bewertung und die gemeinsame Planung der Bergung wurde ein Fachberater der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk zur Einsatzstelle angefordert.
Die Bergung der verschütteten Person wurde dann unter besonderen Maßnahmen der Eigensicherung durchgeführt. So konnten sich immer nur zwei Rettungskräfte, gesichert mit Leinen und einem Geschirr, händisch mittels Ausschachten durch einen Erdwall und Beseitigen von Trümmerteilen, zu der zu bergenden Person vorarbeiten. Hierbei wurde das einsturzgefährdete Gebäude laufen statisch bewertet und beobachtet. Zur Beseitigung schwerer Mauerteile kam auch eine Motorwinde des Technischen Dienstes zum Einsatz. Die verschüttete Person konnte dann nach ca. einer Stunde geborgen und an die Gerichtsmedizin übergeben werden.
Nach Abschluss der feuerwehrtechnischen Maßnahmen wurde die Einsatzstelle gegen 13 Uhr an die Bauaufsicht übergeben.
Eingesetzt wurden: 7 LHF, darunter ein LHF der Lehrfeuerwache, 1 DLK, 3 RTW, 1 NEF, 6 Sonderfahrzeuge, 4 Führungsdienste und der Pressedienst.
Anwesend waren: Schutz- und Kriminalpolizei, Bauaufsicht, Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit Berlin (LAGetSi), BG-Bau, Fachberater THW, Notfallseelsorger der Polizei und Medienvertretende.
Bilder: Berliner Feuerwehr
(dp)