Nach einer Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes wurde die Bevölkerung über KATWARN gewarnt. Gegen 21:51 Uhr erreichte die Leitstelle der erste wetterbedingte Notruf. Um 21:56 wurde der „Ausnahmezustand Wetter“ ausgerufen. Es wurden sechs Erkunder sowie alle Freiwilligen Feuerwehren Typ B und die meisten FF Typ A, zusammen etwa zusätzlich 300 Einsatzkräfte, in den Dienst genommen.
Bei der Masse der Einsätze handelte es sich um lose Bauteile, voll gelaufene Keller und umgestürzte Bäume. Dabei wurden auch viele PKW beschädigt. So z.B. an der Vincent-van-Gogh-Str. / Randowstr. in Neuhohenschönhausen, wo zwei PKW unter einem Baum "begraben" wurden.
Um 22:07 Uhr stürzten zwei Bäume auf ein Haus in der Müggellandstr. in Müggelheim. Verletzt wurde niemand.
Gegen 22:20 Uhr kollidierte ein S-Bahnzug nahe Sundgauer Str. (Zehlendorf) mit einem umgestürzten Baum. Dabei wurde eine Person verletzt. Die Bundespolizei evakuierte den Zug. Auch an anderen Stellen fielen Bäume auf S-Bahnstrecken und wurden Oberleitungen der Tram beschädigt.
Auf der Bucher Str. in Franz. Buchholz stürzte ein LKW-Anhänger infolge des Sturms um. Er wurde durch die Feuerwehr geborgen.
Neben Sturm- und Wasserschäden wurde die Feuerwehr zu mehreren Kleinbränden gerufen, die vermutlich durch Blitzeinschläge ausgelöst worden waren. In der Str. 44 in Karow geriet das Dach eines Einfamilienhauses vermutlich nach Blitzeinschlag in Brand. Der Brand wurde mit 2 C-Rohren, davon eins über DLK unter Einsatz von 6 PA gelöscht. Eingesetzt waren hier 3 LHF, RW 3, ELW, 1 DLK, 1 RTW, 1 AB Atemschutz.
Zusätzlich belastet wurde die Feuerwehr durch sechs Brandmeldeanlagen, die infolge des Gewitters Fehlalarme auslösten.
Das Lager der Jugendfeuerwehr in Müggelheim wurde rechtzeitig geräumt, alle Kinder wurden sicher untergebracht.
Der Deutsche Wetterdienst hat seine Unwetterwarnung für Berlin um 23:30 Uhr aufgehoben.
Um 1.00 Uhr wurde der "Ausnahmezustand Wetter" beendet. Bis dahin wurden rund 270 wetterbedingte Einsätze geleistet.
Im Laufe des Freitags hatte die Feuerwehr noch 180 weitere Einsätze infolge des Unwetters, sodass insgesamt 450 Unwetter-Einsätze geleistet werden mussten.
Fotos: Steffen Tzscheuschner und Spreepicture