Auf Grund eines heftigen Gewitters mit Unwetterpotenzial durch Starkregen kam es in den frühen Abendstunden im gesamten Stadtgebiet zu einer Vielzahl wetterbedingter Einsätze, wobei der regionale Schwerpunkt in den nördlichen und nordöstlichen Berliner Bezirken lag.
Die Berliner Feuerwehr befand sich in der Zeit zwischen 18 Uhr und 23:10 Uhr im sogenannten Ausnahmezustand Wetter, welcher eine nach Dringlichkeit priorisierte Abarbeitung der wetterbedingten Einsätze nach sich zog. Während der Zeit des Ausnahmezustandes bewältigten wir zusätzlich zu dem normalen Einsatzgeschehen etwa 250 wetterbedingte Einsätze. Zur Bewältigung der hohen Einsatzzahlen wurden insgesamt 9 Freiwillige Feuerwehren in Dienst gerufenen.
Der überwiegende Anteil der Einsätze waren vollgelaufene Gebäudeteile verschiedenster Art, sowie überschwemmte Straßen und umgestürzte Bäume.
Durch die wetterbedingten Einsätze kamen keine Personen zu Schaden.
In der Zeit nach dem Ausnahmezustand arbeiteten wir die noch offenen wetterbedingten Einsätze nach und nach ab und entließen im weiteren Verlauf die in Dienst gerufenen Freiwilligen Feuerwehren in den Feierabend.
Im Nachfolgenden drei ausgewählte Einsätze des Ausnahmezustandes:
Vollgelaufene Baugrube gefährdet Bagger und Nachbargrundstück
Uhrzeit: 18:10 Uhr
Straße: Bifröstweg
Ortsteil: Frohnau
Im Bifröstweg in Frohnau strömte aus einer offenen Abwasserleitung das angestaute Wasser aus der Kanalisation der etwas höher gelegenen Straße "Am Eichenhain" und überflutete die dortige Baugrube. Durch das steigende Wasser in der Baugrube drohte zum einen ein benachbartes Grundstück überflutet zu werden und zum anderen wurde die Standsicherheit eines auf dem Baugrundstück stehenden Baggers gefährdet. Über ein spezielles Programm der Feuerwehr wurden geeignete Bereiche zur Einleitung des in der Baugrube stehenden Wassers erkundet. Insgesamt setzten wir 3 Elektrotauchpumpen ein, wodurch wir den Wasserstand in der Baugrube auf ein unkritisches Maß senkten. Vorsorglich bauten die Bewohner des benachbarten gefährdeten Grundstücks mit unserer Unterstützung einen kleinen Damm.
Eingesetzt wurden: 1 LHF, 1 LF, 1 Führungsfahrzeug, 1 Sonderfahrzeug, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Anwesend waren: Polizei, Eigentümer, Medienvertretende
Wasserschaden in der Fahrzeughalle der Feuerwache Marzahn
Uhrzeit: 18:17 Uhr
Straße: Märkische Allee
Ortsteil: Marzahn
Im Dienstgebäude der Feuerwache Marzahn kam es in Folge des Starkregens zu einem Wassereinbruch im Bereich der Fahrzeughalle. Dort drückte Regenwasser aus einem Schacht der Fahrzeughalle, welcher unter anderem zur Ableitung zweier Fallrohre dient, die das Flachdach der Dienststelle entwässern und mit den plötzlichen Wassermassen überfordert waren. Die volle Kanalisation der Märkischen Allee war in dieser Situation wahrscheinlich ebenfalls wenig förderlich. Das Personal der Dienststelle wurde im eigenen Haus tätig und pumpte das im Schacht angestaute Wasser zu einer Stelle, wo es abfließen konnte. Das Gebäude wurde umfangreich auf weitere Schäden kontrolliert.
Eingesetzt wurden: Personal der Feuerwache Marzahn, sowie des Technischen Dienstes
Trafohaus unter Wasser
Uhrzeit: 19:21 Uhr
Straße: Zur alten Börse
Ortsteil: Marzahn
In Folge des Starkregens stand die Straße "Zur alten Börse" in einem Bereich auf einer Fläche von etwa 500 m2 teilweise bis zu einer Höhe von etwa 60 cm unter Wasser. Dabei waren sowohl eine Trafostation, als auch vier Einfamilienhäuser direkt betroffen. Zur Klärung der Gefährdungslage wurde der Energieversorger zur Einsatzstelle gerufen, welcher sich um die Trafostation kümmerte. Umliegende Bewohner der betroffenen Einfamilienhäuser wurden angewiesen den potenziellen Gefahrenbereich nicht zu betreten. Über ein spezielles Programm der Feuerwehr wurden geeignete Kanäle zur Einleitung des Regenwassers erkundet. Zwischenzeitlich lief das angestaute Wasser nach und nach auf natürliche Weise ab und unterstütze unsere Pumparbeiten.
Eingesetzt wurden: 2 LHF, 1 Führungsfahrzeug
Anwesend war: Polizei, Energieversorger
Bildmaterial: Berliner Feuerwehr
(mw)