Straße: Gesellschaftstraße
Ortsteil: Reinickendorf
In den frühen Morgenstunden wurde die Berliner Feuerwehr durch Bewohner eines Wohngebäudes in die Gesellschaftstraße nach Reinickendorf alarmiert, da sie einen Brand in ihrer Wohnung entdeckten.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte waren Flammen und Rauch aus einem der Fenster im Erdgeschoss deutlich sichtbar und es kamen unerwartet viele Personen aus dem Brandobjekt herausgelaufen. Eine Befragung derer ergab, dass sich noch weitere Leute im Gebäude befinden. Nach erster Erkundung und Lageeinschätzung alarmierte der Einsatzleiter umgehend weitere Kräfte zur Einsatzstelle nach. Zeitgleich wurde durch die bereits mit Atemschutzgeräten ausgerüsteten Trupps mit der Personenrettung und Brandbekämpfung begonnen.
Es brannte eine Wohnung im Erdgeschoss eines zweigeschossigen Wohngebäudes mit massiver Rauchausbreitung im gesamten Objekt. In dem Gebäude, welches teilweise auch Obdachlosen als kurzzeitige Unterkunft dient, hielten sich zum Zeitpunkt des Brandes 23 Personen auf, welche sich teilweise selbstständig in Sicherheit brachten und teilweise von uns in Sicherheit gebracht wurden.
Ein von der BVG bereitgestellter Bus diente der spontanen Unterbringung der Personen und wurde gleichzeitig zu der Örtlichkeit für den Einsatzabschnitt Medizinische Rettung. Alle Personen aus dem Brandobjekt wurden dort durch einen Notarzt und die vorhandenen RTW-Teams gesichtet und im Bedarfsfall medizinisch betreut. Aus der Sichtung resultierten 4 verletzte Personen, die mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung nach vorheriger Behandlung in verschiedene Krankenhäuser transportiert werden mussten. Bei 2 von ihnen bestand aufgrund der Menge der inhalierten Rauchgase die Indikation für eine weitere Behandlung in einer Spezialklinik. Die verbliebenen 19 Personen wurden in dem Bus der BVG weiterhin durch uns und die Polizei betreut.
Die nachrückenden Einsatzkräfte unterstützten bei der Brandbekämpfung und kümmerten sich um die Kontrolle und Belüftung des gesamten Gebäudes. Ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude, insbesondere einer Kfz-Reparaturwerkstatt, konnte durch uns verhindert werden.
Um etwa 7:30 Uhr war die Brandbekämpfung abgeschlossen und es folgten die anschließenden Nachlösch-, Aufräum- und Kontrollarbeiten, welche gegen 8:30 Uhr beendet waren. Rund 2 Stunden später wurde die Einsatzstelle noch mal durch uns nachgesehen und auf verbliebene Glutnester oder das Vorhandensein anderer Gefahren kontrolliert. Dies war jedoch nicht der Fall, so dass wir die Einsatzstelle um ca. 11 Uhr an die Polizei übergeben haben, welche nun die Brandursache ermittelt.
Da das Gebäude aufgrund des umfangreichen Brandgeschehens vorerst nicht mehr bewohnbar ist, kümmert sich die Polizei um eine bezirkliche Unterbringung der Bewohner.
An der Einsatzstelle waren 64 Einsatzkräfte tätig. Zur Bewältigung der technischen Aufgaben setzten wir unter anderem 1 C-Rohr, 8 Atemschutzgeräte, 1 Drucklüfter sowie 1 Wärmebildkamera ein.
Eingesetzt wurden: 6 LHF (davon 1x als LHF-M), 1 LHF-LFW, 2 DLK, 5 RTW (1x zum Eigenschutz), 1 NEF, 3 Führungsfahrzeuge, 2 Sonderfahrzeuge, Pressedienst der Berliner Feuerwehr
Anwesend waren: Schutzpolizei, Kriminalpolizei, BVG, Energieversorger Strom, Eigentümer des Hauses, Medienvertretende
Bildmaterial: Berliner Feuerwehr
(mw)