Heute vor fünf Jahren, am 19. Dezember 2016, kamen bei dem folgenschweren Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz 13 Menschen ums Leben, viele wurden verletzt. In Erinnerung und Gedenken an diesen schlimmen Tag, fand heute eine Gedenkveranstaltung statt. Bei einer Andacht in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche hielt der Bischof der evangelischen Kirche, Dr. Christian Stäblein die Ansprache. Neben dem Bundespräsidenten und dem Regierenden Bürgermeister von Berlin war auch der Ständige Vertreter des Landesbranddirektors anwesend. Im Anschluss an die Andacht gab es ein gemeinsames Gedenken am Mahnmal „Goldener Riss“. Um 20:02 Uhr schlugen die Glocken der Gedächtniskirche 13 Mal. Für jeden verstorbenen Menschen ein Glockenschlag.
Auch die Berliner Feuerwehr gedenkt an diesem Tag allen Opfern und hielt inne.
Der Ständige Vertreter des Landesbranddirektors Karsten Göwecke sagt: „Der 19. Dezember steht in Berlin für einen Tag, der einen tiefen Riss hinterlassen hat. Für die Berliner Feuerwehr und alle Einsatzkräfte, die an diesem Abend vor Ort waren, wird dieser Tag in dauerhafter Erinnerung bleiben. Wir werden das Erlebte nicht vergessen.
Uns zeichnet aus, selbst in unübersichtliche und fordernde Situationen Ordnung zu bringen, diese zu beherrschen und mit großer Kraftanstrengung und Professionalität zu bewältigen. Das war vor fünf Jahren genauso unsere Aufgabe, als der erste Alarm zum Breitscheidplatz einging, wie es auch bis heute bei jedem anderen Einsatz Selbstverständlichkeit für uns ist. Die Menschen in Berlin erwarten das von uns. Zu Recht.
In stillem Gedenken sind wir heute bei den Opfern und Verletzten. Sie wurden plötzlich und vollkommen unerwartet aus dem Leben gerissen oder haben bis heute zum Teil unter die physischen und psychischen Auswirkungen zu leiden. Manchmal kann man Trauer und Gedanken nicht in Worte fassen. Daher halten wir gemeinsam in Stille inne.“
Alle eingesetzten Einsatzkräfte haben an diesem Abend und in der Nacht, unter Leitung des damaligen Landesbranddirektors Wilfried Gräfling, Großes geleistet und Schreckliches gesehen. Die rund 160 Helfenden der Berliner Feuerwehr retteten, versorgten und betreuten viele Menschen. Die Sicherstellung des Brandschutzes und die Technische Rettung waren neben dem Großeinsatz für den Rettungsdienst weitere Herausforderungen an einer noch nie dagewesenen Einsatzstelle, die professionell und mit der nötigen Ruhe bewältigt wurde.
Unmittelbar nach dem Einsatz stand allen Einsatzkräften das Einsatznachsorgeteam (ENT) zur Seite. Speziell geschulte Menschen hatten ein offenes Ohr für das Erlebte vor Ort. Das ENT steht allen Kräften rund um die Uhr nach psychisch-belastenden Einsätzen zur Verfügung.