In Anwesenheit des Berliner Innensenators, Frank Henkel, wurden heute acht Bürger Berlins für ihr mutiges und selbstloses Handeln in Notfallsituationen geehrt. In seiner Ansprache lobte der Senator das couragierte Handeln der Ausgezeichneten und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass künftig noch mehr Menschen bei Notfällen entschlossen handeln mögen. Henkel wörtlich: "Für mich sind Sie Helden!"
Der Preis "Engel der Großstadt" wurde zum dritten Mal von der Berliner Feuerwehr an Menschen vergeben, die andere aus akuter Lebensgefahr gerettet und sich dabei nicht selten selbst in Gefahr begeben haben. Die Vorschläge für diese Ehrungen kommen aus dem Kreise der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei.
Auch drei Feuerwehrmännern sprach der Senator Dank und Anerkennung aus. Sie hatten bei einem Rettungsdiensteinsatz einen psychisch kranken Mann überwältigt, der mehrfach mit einem Messer auf eine Frau eingestochen hatte. Dabei hatten sie riskiert, selbst durch das Messer verletzt zu werden.
Die "Engel der Großstadt" des Jahres 2012:
Vincent Posner ist gerade mal neun Jahre alt, und schon ein Lebensretter. Am 30. Oktober 2012 ist Vincent mit seiner kleinen Schwester Luisa kurz allein zu Hause. Sie schmieren sich ein Brot in der Küche. Dabei müssen sie aus Versehen die Herdplatte angeschaltet haben. Sie setzen sich ins Wohnzimmer, um ihr Brot zu essen. Jetzt bemerkt Vincent einen Brandgeruch. Er geht zur Küche und schaut durch die Milchglasscheibe, macht die Tür kurz auf und sieht das Feuer auf dem Herd. Sofort macht er die Küchentür wieder zu; durch die Schlitze zieht schon Rauch. Er wählt die 112, gibt einen Notruf ab und ohne zu zögern, aber ruhig zieht er seiner Schwester Schuhe und Jacke an und verlässt mit ihr das Haus. Als die Feuerwehrleute sechs Minuten später eintreffen, können sie den Brand schnell löschen und sind wirklich erstaunt über Vincents besonnenes Handeln.
Carlos P. wird am 3. August 2012 Zeuge eines schrecklichen Suizidversuchs. Auf dem Neuköllner Herfurthplatz beobachtet er, wie sich ein erst fünfzehn Jahre altes Mädchen sich mit Benzin übergießt und sich selbst entzündet. Herr P. eilt ohne lange nachzudenken zu Hilfe. Er versucht die brennende Kleidung der jungen Frau mit bloßen Händen zu löschen. Die von anderen Passanten gerufenen Rettungskräfte kümmern sich um das schwerverletzte Mädchen, versorgen es notfallmedizinisch und bringen es mit dem Rettungshubschrauber in das Unfallkrankenhaus Marzahn. Erst jetzt bemerkte Herr P., dass er sich selbst schwere Verbrennungen an beiden Händen zugezogen hat.
Frau Ayse Insel ist Angestellte in einem Heim für Demenzkranke. Am Abend des 4. März 2012 wird sie durch einen ausgelösten Rauchwarnmelder in das Zimmer einer 90-jährigen Bewohnerin alarmiert. Sie findet die Frau schlafend in ihrem brennenden Bett vor. Frau Insel rettet die alte Dame aus dem Zimmer und versucht den Brand selbst zu löschen. Mit ihren beherzten Einsatz hat Frau Insel das Leben der Bewohnerin gerettet
Herr Edgar S., der heute leider nicht anwesend sein kann, bemerkte bei einem Spaziergang am 28. August 2012 im Volkspark Friedrichshain eine Person im Wasser treibend. Er ruft sofort die Feuerwehr und zieht den Ertrinkenden zum Ufer. Dort hält er die Person bis zum Eintreffen der Rettungskräfte über Wasser. Der Mann kann durch die Rettungskräfte wiederbelebt und ins Krankenhaus gebracht werden. Nur durch das beherzte Eingreifen und den selbstlosen Einsatz von Herrn S. hat dieser Mannn überlebt.
Eigentlich wollte Frau Chantal Sch. am 14. Mai 2012 joggen gehen. Doch als sie aus der Wohnungstür tritt, fällt ihr eine Frau mit einem schreienden Kind im Arm auf. Die Mutter wartet vor der Tür einer geschlossenen Kinderarztpraxis. Frau Sch. spricht die weinende, hilflose Mutter an. Das Kind auf ihrem Arm atmet sehr schwer und hat schon blaue Lippen. Frau Sch. erkennt die Lebesgefahr für das Kind. Sie nimmt Mutter und Kind mit in ihre Wohnung und ruft den Rettungsdienst. Unter Begleitung eines Notarztes wird das unter schwerer Atemnot leidende Kind in ein Krankenhaus gebracht. Und überlebt. Die Rettungskräfte sind sich sicher: Ohne den Einsatz von Frau Sch. wäre wohl jede Hilfe zu spät gekommen.
Herr Andreas Heid läuft am 25. November 2011 die Straße entlang, als plötzlich vor ihm ein Jogger bewusstlos zu Boden sackt. Ohne zu zögern läuft er zu ihm und spricht ihn an. Als der Mann nicht reagiert, ruft Herr Heid die „112“ an und schildert den Vorfall. Die Feuerwehrleitstelle erkennt die Situation und leitet Herrn Heid telefonisch an, eine Herzdruckmassage bei dem bewusstlosen Jogger durchzuführen. Herr Heid befolgt ohne zu zögern, die Anweisungen der Leitstelle und holt den Mann zurück ins Leben.
Nur durch das schnelle und beherzte Handeln von Herrn Heid konnte der Jogger, Herr Dr. Stütfels, gerettet werden.
Frau Sabine Löffler läuft mit ihrem Sohn Peer Löffler am 28. Januar 2012 durch die Parkanlage am Waldowpark in Hellersdorf. Dort bemerkt sie einen Mann, der den zugefrorenen Weiher betreten hat. Dabei rutschte die Person aus, fällt hin und kriecht nun auf den Knien über das Eis. Noch vor dem Erreichen des Ufers bricht die Person durch die Eisfläche. Daraufhin betritt Peer Löffler die Eisfläche, ergreift den Mann an der Jacke und zieht ihn zum Ufer. Frau Löffler sichert am Ufer die Person über Wasser. Ihr Sohn läuft zur Straße und führt die alarmierten Rettungskräfte an den nicht beleuchteten Weiher. Nur durch die sofortige Alarmierung und dem beherzten Einsatz der Familie Löffler konnte die Person vor dem Ertrinken gerettet werden.