Berliner Feuerwehr unterzeichnet Kooperationsvertrag mit Beuth Hochschule für Technik Berlin

Am 1. Oktober ist es soweit - erstmalig beginnt eine Kooperation zwischen der Berliner Feuerwehr und der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Im anstehenden Wintersemester startet der erste Jahrgang eines Studienganges mit einer derzeit einzigartigen Kooperation. Der Studiengang Brandschutz und Sicherheitstechnik bietet ab dem kommenden Wintersemester insgesamt 40 Studierenden die Möglichkeit einen Bachelor of Engineering (B.Eng.) mit dem Schwerpunkt Gefahrenabwehr zu erlangen. 20 von Ihnen werden neben dem Studium jedoch parallel die Befähigung zum gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst erhalten. Dies stellt eine momentan in Deutschland einmalige Möglichkeit dar. Die Beuth Hochschule legt dafür im Studium die ingenieurswissenschaftlichen Grundlagen, unterstützt durch Dozierende der Berliner Feuerwehr. Die Studieninhalte werden ihren Fokus auf die Vermittlung naturwissenschaftlich-technischer Grundlagen sowie die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr richten. Didaktik, Kommunikation, Projektarbeit und Personalführung stellen weitere Kernbereiche dar. Das Studium und die duale Ausbildung sollen nun jährlich zum Wintersemester angeboten werden.

In der vorlesungsfreien Zeit werden die 20 dual studierenden an der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie BFRA dann auf den Feuerwehrdienst vorbereitet. Sie sind aus über 300 Bewerber*innen in einem mehrstufigen Auswahlverfahren ausgesucht und als Brandoberinspektoranwärter*innen in das Beamtenverhältnis auf Widerruf eingestellt worden. Damit genießen sie während des Studiums den Status eines Feuerwehranwärters. Zusätzlich zu den Studieninhalten durchlaufen sie eine Feuerwehrgrundausbildung und praktische Module in verschiedenen Positionen innerhalb der Berliner Feuerwehr. Aber auch externe Praktika bei anderen Feuerwehren im Bundesgebiet gehören zur Ausbildung. Somit erhalten sie neben dem Studium auch alle nötigen Kenntnisse für die Arbeit im gehobenen Dienst bei der Feuerwehr. Die übrigen 20 Studierenden durchlaufen das Studium ohne die Laufbahnausbildung bei der Berliner Feuerwehr.

Heute nun unterzeichnete Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen gemeinsam mit der Präsidentin Frau Prof. Dr. Monika Gross den Kooperationsvertrag zwischen Berliner Feuerwehr und der Beuth-Hochschule für Technik Berlin. In seiner Ansprache zeigte sich Dr. Homrighausen zuversichtlich, dass mit dem neuen Zugangsweg eine äußerst zukunftsfähige Möglichkeit zur Nachwuchsgewinnung, insbesondere in den Führungsebenen, geschaffen wurde. „Wir wollen viele Türen öffnen, um ein zielgruppenorientiertes Angebot zu präsentieren.“

Auch der Senator für Inneres und Sport, Andreas Geisel war bei der Veranstaltung anwesend. „Neben Investitionen in Fahrzeuge und Wachen liegt unser Hauptaugenmerk beim Personal. Hier gilt es innovative Ideen zu entwickeln, um Nachwuchs zu gewinnen. Die Kooperation zwischen der Berliner Feuerwehr und der Beuth Hochschule bietet jungen Menschen eine weitere, attraktive Möglichkeit, in den Feuerwehrdienst einzusteigen. Die Kombination aus Studium und Feuerwehrausbildung bringt für alle Seiten Vorteile. Ich wünsche den neuen Studentinnen und Studenten viel Erfolg.“ betonte Geisel in seinem Grußwort. Attraktiv und Innovativ ist der neue Zugangsweg 112 Dual deshalb, weil die Ausbildungsdauer für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst von Ursprünglich etwa 5 Jahren, in welchen ein Studium und die angeschlossene Laufbahnbefähigung durchlaufen wurden, auf nunmehr 7 Semester, also etwa 3,5 Jahre verkürzt werden konnte. Angesichts des demografischen Wandels in Deutschland und der anstehenden Pensionierungswelle bei der Berliner Feuerwehr eine nicht zu unterschätzende Möglichkeit, schneller junge Menschen in die mittlere Führungsebene der Berliner Feuerwehr einzuführen. Das Durchschnittsalter der ersten 4 Frauen und 16 Männer liegt derzeit bei 22 Jahren.   

Neben dem Präsidium der Beuth Hochschule und Medienvertretern waren auch die Leiter der nach Berlin 4 größten  Berufsfeuerwehren Deutschlands, Hamburg, München, Köln und Frankfurt, bei der Vorstellung des neuen Studienganges zugegen. Diese sind für die Sicherheit von mehr als 8,9 Millionen Menschen verantwortlich und müssen sich alle der Herausforderung der sich ändernden Alters- und Bevölkerungsstruktur stellen.

Derzeit ist der Zugangsweg 112 Dual der Berliner Feuerwehr in dieser Form einzigartig in Deutschland.

(oh)

  • Unterzeichnung der Kooperation

    Unterzeichnung der Kooperation

  • Unterzeichnung der Kooperation

    Unterzeichnung der Kooperation

  • Besiegelung der Kooperation

    Besiegelung der Kooperation

  • Austausch der Verträge

    Austausch der Verträge

  • Gruppenbild: Senator für Inneres und Sport, Leiter der 5 größten Berufsfeuerwehren, Leitung der Beuth Hochschule, Leiter des IdF NRW, Leiter der BFRA

    Gruppenbild: Senator für Inneres und Sport, Leiter der 5 größten Berufsfeuerwehren, Leitung der Beuth Hochschule, Leiter des IdF NRW, Leiter der BFRA

  • v.l.n.r.: LBD Dr. Karsten Homrighausen, Direktor des IdF NRW Berthold Penkert, OBD Dr. Christian Schwarz (Hamburg), Senator f. Inneres und Sport Andreas Geisel, OBD Wolfgang Schäuble (München), Direktor der Branddirektion Karl-Heinz Frank (Frankfurt a.M.), BD Dr. Christian Miller (Köln)

    v.l.n.r.: LBD Dr. Karsten Homrighausen, Direktor des IdF NRW Berthold Penkert, OBD Dr. Christian Schwarz (Hamburg), Senator f. Inneres und Sport Andreas Geisel, OBD Wolfgang Schäuble (München), Direktor der Branddirektion Karl-Heinz Frank (Frankfurt a.M.), BD Dr. Christian Miller (Köln)