Die Ereignisse in der Silvesternacht haben uns alle erschüttert und fassungslos gemacht. Manche Einsatzkräfte berichteten, dass Sie aufgrund der Gewaltbereitschaft einiger Menschen und des zweckentfremdeten Gebrauchs von Pyrotechnik das erste Mal Angst während eines Einsatzes verspürt haben.
Das Erlebte gemeinsam aufzuarbeiten ist für Angehörige der Berliner Feuerwehr von höchster Priorität. Aus diesem Anlass hat das Einsatznachsorgeteam (ENT) der Berliner Feuerwehr eine Einsatznachbesprechung (ENB) „Silvester“für die beteiligten Einsatzkräfte angesetzt. Am 10. Januar fanden in diesem Rahmen Gespräche auf Augenhöhe zwischen Einsatzkräften und den Mitarbeitenden des ENT statt. Letztere haben langjährige Erfahrung im Einsatzdienst und eine Zusatzqualifikation im Bereich Psychotraumatologie und Gesprächsführung.
Im Nachgang der Veranstaltung fand in der Marienkirche am Alexanderplatz ab 17:30 Uhr ein Gebet mit multireligiöser Beteiligung zum Geschehen in der Silvesternacht statt. Zu dem Gebet gegen Gewalt - in Solidarität mit Einsatzkräften in Berlin erschienen Bürgerinnen und Bürger sowie Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr und Vertreterinnen und Vertreter der Politik.
Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen sagt: „Ich halte die Diskussion über absichtlich ausgeübte Gewalt im Nachgang der verheerenden Silvesternacht für absolut geboten. Sie bedeutet nämlich auch, vermeidbaren Schaden von Retterinnen und Rettern abzuwenden. Wer bei der Berliner Feuerwehr arbeitet, würde Kopf und Kragen riskieren, um Menschenleben zu retten. Dieses Risiko darf niemals leichtfertig von unseren Kräften abverlangt werden – weder von jugendlichen noch erwachsenen Menschen. In dem Zusammenhang habe ich die Erwartung, dass gemeinschaftliche Wertvorstellungen wie „Respekt“ und „Achtung voreinander“ in den Fokus gerückt werden. Und natürlich die klare Forderung, Pyrotechnik für den Privatgebrauch zu untersagen.“