Vor nunmehr 25 Jahren fiel die Berliner Mauer. Im Jahresbericht der Berliner Feuerwehr dieses Jahres findet sich im Vorwort des Landesbranddirektor Scholz dazu folgender Text:
Glaubten wir zum Jahresbeginn, die achtziger Jahre würden ohne besondere Aufregungen und Ereignisse enden, so wissen wir heute, dass dies eine Fehleinschätzung war. Rückblickend bleibt festzustellen: Das 1989 war für uns als Berliner und besonders für die Berliner Feuerwehr ein historisches und nicht nur von Einsatzereignissen angereichertes Jahr.
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Mit dem historischen Tag der Mauereröffnung am 9.11.1989, der auch von den Beschäftigten der Berliner Feuerwehr kurzfristig viel zusätzliches Engagement gefordert hat, begann auch für uns ein Denken in anderen Maßstäben. Wir haben wieder ein Umland, das wir mit seiner Bevölkerung und Infrastruktur bei unseren Planungen zu berücksichtigen haben. Kontakte zum Partner Feuerwehr wurden von beiden Teilen der Stadt aus gesucht und sehr schnell gefunden. Gegenseitige Gespräche und Absprachen gehören nun schon zum Alltag der Feuerwehr in Berlin. Die Zusammenarbeit im Einzelfall wurde verabredet und durch den Aufbau einer Funkbrücke zwischen beiden Feuerwehr-Leitstellen sichergestellt. Inzwischen erfolgreich durchgeführte gemeinsame Einsätze im Nahstellenbereich von Berlin waren der Beweis für die Notwendigkeit dieser Einrichtung.
Doch bereits vor den Novemberereignissen von 1989 hat sich im Westteil unserer Stadt einiges verändert, das bei der Fortgestaltung der Feuerwehr zwangläufig Berücksichtigung finden muss. Nach heutiger Prognose der Statistiker wird die Bevölkerungszahl in Berlin (West) bis 1994 die 2,3 Millionen-Grenze erreicht haben. Das bedeutet, dass 200.000 Einwohner mehr als heute in diesem Teil der Stadt wohnen und arbeiten werden. Daraus folgt auch in der Feuerwehrplanung ein Umdenken. Ein Anpassen der täglich vorzuhaltenden Fahrzeuge und Funktionen an die zu erwartenden Einsatzzahlen wird unabweisbar sein.
Die Wiedervereinigung der beiden Feuerwehren zu einer Berliner Feuerwehr fand natürlich erst im Oktober des Folgejahres statt. Die Zusammenarbeit der beiden Feuerwehren im täglichen Einsatzgeschäft in der Stadt wurde aber recht schnell Praxis und so arbeiteten Ost- und West-Feuerwehrleute auf großen Brandstellen, bei Unfällen und im Rettungsdienst Hand in Hand. Mit den Bildern unseres Feuerwehrfotografen Detlef Machmüller aus dieser Zeit erinnern wir uns gerne an jene Zeit des Umbruchs.
Fotograf Tobias Seliger macht 25 Jahre später Bilder eines Tanklöschfahrzeugs West und eines Tanklöschfahrzeugs Ost aus jener Zeit an der Kunstinstallation Lichtgrenze zum Jubiläum des Mauerfalls.
Fotos: Detlef Machmüller und Tobias Seeliger
(sf)
