Engel der Großstadt

Herr Zuch, Leiter der Abteilung III vom Senat für Inneres und Sport, Landesbranddirektor Herr Dr. Homrighausen und sein Ständiger Vertreter Herr Göwecke haben am Dienstag, den 26. Februar 2019, die Zivilcourage einiger Berliner*innen öffentlich gewürdigt. Im Jahr 2018 haben 25 Personen entschlossen, selbstlos und qualifiziert andere Menschen aus einer Lebensgefahr gerettet. Im Einzelfall wurden Menschen vor schwereren Verletzungen bewahrt oder wiederbelebt.

„Wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und das Richtige tut, ist für den Menschen in Not wohl tatsächlich so etwas wie ein Engel. Deshalb möchten wir gerne Berlinerinnen und Berliner, die anderen Menschen das Leben gerettet haben, zu `Engeln der Großstadt´ küren“, so Homrighausen. Die Berliner Feuerwehr möchte nicht nur diese gelebte Form von Zivilcourage öffentlich ehren, sondern auch zur Nachahmung ermutigen. Bei Notfällen können Laien immer handeln -  Wegschauen und Nichtstun sind in jedem Fall verkehrt.

Hier ein paar Beispiele: Während eine Berlinerin zusammen mit ihrer Tochter am 26. Mai 2018 die Motardstraße befuhr, konnte die PKW-Fahrerin im Rückspiegel beobachten, wie ein Auto unter einen abgestellten Tanklastzug fuhr und Feuer fing. Trotz der offensichtlichen Gefahr stoppte sie ihr Fahrzeug, rettete den Mann aus dem PKW und somit aus dem Gefahrenbereich. Anschließend betreute sie den Mann bis zum Eintreffen der Rettungskräfte.

Es brannten Küchengegenstände in einer Seniorenwohnung in einer Wohnanlage. Durch den Brand wurde die dortige Brandmeldeanlage ausgelöst. Aufgrund der Auslösung eilte eine Pflegerin zu der Wohnung. Hier fand sie die Bewohnerin auf dem Boden liegend vor. Die Pflegekraft rettete die Bewohnerin aus der verrauchten Wohnung. Sie und die Bewohnerin mussten mit dem Verdacht einer Rauchgasvergiftung in umliegende Krankenhäuser transportiert werden.

Ein Berliner Lehrer befand sich mit seiner 8. Klasse gerade auf dem Weg zu einer Exkursion am S-Bahnhof Buch, als Schüler ihn auf das Zusammenbrechen eines Mannes aufmerksam machten. Er leitete umgehend Erste-Hilfe-Maßnahmen ein und stellte einen Herzstillstand fest. Daraufhin beginnt er eine Herz-Druck-Massage und setzte diese unermüdlich bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte fort, während seine Schulklasse einen Sichtschutz bildete. Nachdem die Schulklasse das Erlebte verarbeitet hatte, fanden sie mit detektivischem Ehrgeiz heraus, dass der Mann überlebte, sie schrieben ihm eine E-Mail und erhielten auch eine Antwort. Außerdem absolvierten alle Schülerinnen und Schüler noch vor den Ferien einen Erste-Hilfe-Kurs.

Fotos: Berliner Feuerwehr

(bo)