Am 07.08.2024 trafen sich ca. 250 Einsatzkräfte in Nauen, OT Klein Behnitz. Das Ziel: Aus- und Fortbildungen sowie Übungen zum Thema Vegetationsbrände.
Vegetationsbrände haben in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Vorgehensweisen und Techniken bei der Bekämpfung von Feld- und Waldbränden unterscheiden sich im Gegensatz zu Wohnungsbränden und müssen daher geübt und verinnerlicht werden.
Gemeinsam mit der Landesschule und Technischen Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz Brandenburg (LSTE) gestaltete die Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie eine groß angelegte Fortbildung mit drei Schwerpunkten:
1. Fortbildung und Übung für Einsatzkräfte
Einsatzkräfte Berliner und Brandenburger Feuerwehren übten auf einem Stoppelfeld den Umgang mit speziellen Gerätschaften für die Vegetationsbrandbekämpfung. Außerdem wurde das richtige Vorgehen per Fuß und mit Fahrzeugen geübt, um auch bei sich drehenden Winden stets in einer sicheren Zone zu arbeiten. Zum Einsatz kamen auch mehrere Tanklöschfahrzeuge aus beiden Bundesländern, ein Wasserwerfer der Polizei Berlin sowie ein Hubschrauber der Bundeswehr, der die luftgebundene Brandbekämpfung demonstrierte.
2. Seminar für Führungskräfte
Welche Lehren wurden aus vergangenen Waldbränden gezogen, welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es und wie fordere ich spezielle Hilfe an? All dies sind Fragen, die Führungskräfte in einer solchen Lage beschäftigen und die an diesem Tag beantwortet wurden.
Bevor es zu den übenden Einsatzkräften auf das Feld ging, erhielten die Führungskräfte je einen Kurzvortrag zu den Waldbränden in Jüterbog und den Voraussetzungen, Strukturen und Meldewegen für den Einsatz der Bundeswehr bei Vegetationsbränden.
Auf dem Feld stellten sich an verschiedenen Stationen weitere Partner und Organisationen vor, die während einer solchen Lage mit ihren Mitteln unterstützen können:
Landesbetrieb Forst Brandenburg: Vorstellung des Waldbrandfrüherkennungssystems.
Berliner Forsten: Vorstellung mehrer ferngesteuerter Forstrobotor zur Herstellung von Schneisen.
Feuerwehr Brandenburg a.d. Havel / Lkr. Potsdam-Mittelmark: Vorstellung eines Systems zur Förderung von großen Mengen an Löschwasser über weite Distanzen sowie Möglichkeiten zum Schutz von Objekten und der Eindämmung von Bränden.
Kampfmittelbeseitigungsdienst der Polizei Brandenburg und Kampfmittelräumdienst des LKA Berlin: Das Erkennen von Kampfmitteln und das weitere Vorgehen bei einem Fund wurden an dieser Station erklärt. Neben mehrerer Anschauungsobjekte wurden auch entschärfte Kampfmittel in einem definierten Abschnitt vergraben, um für mögliche Funde zu sensibilisieren.
Polizei Berlin: Vorstellung und Demonstration eines Wasserwerfers.
Universität Magdeburg / Bundesanstalt für Materialprüfung: Im Rahmen des deutschen Teilforschungsvorhaben „German Pilot“ haben die Projektpartner parallel Versuche durchgeführt.
3. Luftkoordinatoren-Fortbildung
Bei ausgedehnten Waldbränden und in Gebieten mit Munitionsbelastung ist die luftgebundene Brandbekämpfung ein bewährtes Mittel.
Der Einsatz von Hubschraubern und Flugzeugen bedarf einer engen Abstimmung mit den Einsatzkräften auf dem Boden und untereinander. Diese Abstimmung erfolgt durch Luftkoordinatoren, dessen Fortbildung durch die Landesschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz Brandenburg durchgeführt wurde.
Im Rahmen der Ausbildung stellte die Bundeswehr einen NH-90 Hubschrauber als Anschauungsobjekt zur Verfügung.
Der Fortbildungs- und Übungstag war ein voller Erfolg. Es zeigte sich einmal mehr, welch hohen Stellenwert die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen hat.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, die diesen Tag ermöglicht haben und hoffen auf eine Wiederholung im nächsten Jahr.
