Einsatzübung Verkehrsunfall mit vielen Betroffenen

Verkehrsunfall mit vielen Verletzten -
Eine Übung gemeinsam mit der Notfallseelsorge/Krisenintervention Berlin

 

Am Samstag, den 6. Juli 2019, fand an der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie (BFRA) eine Übung zur Zusammenarbeit bei Einsatzlagen mit der Notfallseelsorge/Krisenintervention Berlin statt.

Diese durchgeführte Übung war die Erste in ihrer Art und Form. Das Ziel dieser Übung war die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr mit der Berliner Polizei und der Notfallseelsorge/Krisenintervention Berlin. Rund 3 Monate dauerte die Vorbereitung durch den Fachbereich Rettungs- und Notfallmedizin.

150 aktiv Teilnehmende, darunter 25 Verletztendarstellende und 40 Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr, waren am Samstag bei dieser Übung dabei. Die realistische Unfalldarstellung übernahm die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Verpflegung stellte der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB).

Nach begrüßenden Worten des Ständigen Vertreters des Landesbranddirektors, Herrn Göwecke, des Akademieleiters, Herrn Herweg, der Gleichstellungsbeauftragten des Bundes, Frau Ines Friedrichs, und Führungskräften aus dem Bereich der Krisenintervention und Notfallseelsorge, ging es an die herausfordernde und praxisnahe Übung.

Die angenommene Schadenslage:

Es kommt zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Bus und einem Fahrradfahrer. Durch eine Notbremsung werden Fahrgäste verletzt. Ein hinter dem Bus fahrender Pkw kann nicht mehr rechtzeitig abbremsen, der Fahrer verreißt das Lenkrad, das Fahrzeug überschlägt sich und bleibt auf der Gegenfahrbahn auf der Seite liegen. Bei einem weiteren Pkw und einem Motorrad kommt es zu einem Auffahrunfall. Es gab insgesamt 25 verletzte und betroffene Personen.

Übungsverlauf:

Nach einem Notruf zu einem Verkehrsunfall trafen zuerst ein RTW, dann ein NEF und ein LHF ein. Erkennen der Lage, Es folgt eine Beurteilung der Einsatzsituation, die Nachalarmierung weiterer Rettungskräfte, sowie mit dem Absetzen des Alarmierungsstichworts MANV (Massenanzahl von Verletzten). Die Sicherheit, der Brandschutz und erste Führungsaufgaben, Sichtung und Verletztenversorgung waren die Aufgaben der Ersteintreffenden. Leicht Verletzte und zu betreuende Betroffene wurden zu einer Sammelstelle verbracht. Die medizinische Versorgung übernahm ein Einsatzmodul MANV mit einem GW-SAN (Gerätewagen Sanität).

Für 3 schwer Verletzte erfolgte nach der Sichtung und der ärztlichen Versorgung ein Abtransport mit Rettungswagen (RTW). Alle Betroffenen wurden registriert und weiter betreut. Aufgrund der Unfallsituation und vielen Augenzeugen lag hier ein Schwerpunkt der Übung. Alarmierte Einsatzkräfte der Notfallseelsorge/Krisenintervention übernahmen diesen Einsatzabschnitt. Der Einsatz wurde von einem Einsatzleiter, einem Abschnittsleiter Technische Hilfeleistung und einem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst mit Unterstützung eines ELW 2 (Einsatzleitwagen) geführt. Aufgrund der angenommenen psychischen Belastung auch der Einsatzkräfte, war auch ein Einsatznachsorgeteam und die Feuerwehr-Seelsorgerin in den Übungsverlauf eingebunden.

Übungsziel:

Wie geplant, konnte die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr mit denen der Berliner Polizei und der Notfallseelsorge/ Krisenintervention Berlin geübt werden. Das Ziel war es, professionelles Handeln in Einsatzlagen zu optimieren. Die Auszubildenden aus dem Fachbereich Rettungs- und Notfallmedizin konnten die Maßnahmen als Ersteintreffende durchführen, das Modul MANV einsetzen und Betreuungsaufgaben wahrnehmen. Durch die verschiedenen Aufgaben und Perspektiven wurde die Bedeutung und Praxis der psychosozialen Betreuung in solchen Einsatzlagen erkannt und optimiert. Die beteiligten angehenden Einsatzkräfte der Krisenintervention bekamen einen Einblick in die Einsatzstrukturen der Berliner Feuerwehr und hatten erste Herausforderungen in der realistischen Darstellung eines größeren Schadensereignisses zu bewältigen.

Beteiligte Kräfte:

Lehrkräfte und eine Notfallsanitäter-Ausbildungsklasse, Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Wedding (2501), Charlottenburg Nord (3601), Oberschöneweide (5340), der Jugendfeuerwehren Wittenau (2201) und Wedding (2501), Einsatznachsorgeteam der Berliner Feuerwehr, Seelsorgerin der Berliner Feuerwehr, die Berliner Polizei, der ASB Berlin, die DLRG RUND.

Im Anschluss gab es, neben dem Dank an die Mitwirkenden, eine kurze Besprechung und Zusammenkunft beim gemeinsamen Grillen. Eine Übungsauswertung wird im Anschluss durchgeführt. Ohne das Engagement aller Beteiligten und die Unterstützung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Berliner Feuerwehr, der Krisenintervention und der Hilfsorganisationen, sind solche Übungen und auch die realen Einsatzsituationen nicht zu bewältigen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für die Mitwirkung!

(rde/bh)