Großschadensfälle und Katastrophen erfordern oft umfangreiche technische Hilfeleistungen. Massenkarambolagen auf Autobahnen stellen Einsatzkräfte vor große Herausforderungen. Bei Rettungsarbeiten an verunfallten Fahrzeugen müssen sich Einsatzkräfte auf neue Herausforderungen einstellen. Alternative Antriebstechniken, hochfeste Werkstoffe und eine Vielzahl aktiver und passiver Sicherheitssysteme finden sich zunehmend an modernen Fahrzeugen wieder. Der sichere Umgang mit diesen technischen Neuerungen erfordert ausreichende theoretische sowie praktische Kenntnisse. Verkehrsunfälle fordern durch neue Fahrzeugkonstruktionen und die alternativen Antriebe aktuelles Wissen und neue Rettungsmethoden. Der technischen Rettung kommt hier eine große Bedeutung zu. Diese seltenen Szenarien müssen geübt werden, um im Ernstfall schnell und sicher arbeiten zu können.
Vom 9. bis 11.Oktober fand die weltweit größte Ausbildungsveranstaltung im Bereich der technischen Hilfeleistung auf dem Gelände der Messe Berlin statt. Über 80 internationale Ausbilder schulten an drei Veranstaltungstagen ca. 800 Teilnehmer aus der ganzen Welt zu den neuesten Rettungstechniken in der Theorie und bei praktischen Übungsanteilen. Inhaltlich ging es, neben dem Austausch von Erfahrungen, um die neuesten Fahrzeugtechniken und Rettungsgeräte. Rettungsübungen an Pkw, aber auch Sonderthemen wie Bus- und Lkw-Unfälle und besondere Rettungstechniken, waren die Schwerpunkte. An über 100 Fahrzeugen und 20 Neufahrzeugen wurde mit unterschiedlichen Rettungsgeräten die richtige Taktik zur schnellen oder besonders schonenden Rettung geübt. Das vielseitige Programm reichte vom „Retten ohne Schere und Spreizer“ über Kettenrettung bis hin zur Einsatzübung Busunglück mit „Massenanfall von Verletzten“. Zum Einsatz kam hier auch ein Lehrgang der BFRA mit angehenden Notfallsanitätern, die hier erste Erfahrungen sammeln konnten.
Die Berliner Feuerwehr wirkte aktiv an der Veranstaltung mit und konnte 200 eigene Einsatzkräfte der Freiwilligen- und Berufsfeuerwehr trainieren. Die Organisation wurde von der Führungsstaffel der Direktion West der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt und durch diese eine Führungsstelle eingerichtet. Für die Sicherheit der Einsatzkräfte war die FF Suarez mit einem LHF und RTW in Bereitschaft. Zahlreiche weitere Helfer der Freiwilligen Feuerwehr, der Berufsfeuerwehr, einschließlich des Technischen Dienstes und der BFRA unterstützten die Durchführung der Veranstaltung. Viele Zuschauer nutzen die Gelegenheit, einen Einblick in die interessanten Rettungsmethoden zu erhalten und sich über den neuesten Stand der Feuerwehr zu informieren. Am Informationsstand der Berliner Feuerwehr konnte man sich über die Tätigkeiten und Karrierechancen informieren.