Silvester 2024/2025 – Berliner Feuerwehr zieht Bilanz

Einsatz- und ereignisreiche Nacht für die Berliner Feuerwehr. Insgesamt mussten 1892 Einsätze zum Jahreswechsel 2024/2025 bewältigt werden. Das sind 294 Einsätze mehr als im Vorjahr. Mehrere Einsätze forderten die Berliner Feuerwehr in der Silvesternacht. Leider kam es erneut zu Gewalt gegen Einsatzkräfte. In der Silvesternacht wurden 13 Angriffe und Störungen auf Einsatzkräfte registriert. Erfreulicherweise wurden hierbei nach jetzigem Kenntnisstand keine Rettungskräfte verletzt. 

 

„Ausnahmezustand Silvester“

Am 31.12.2024 wurde um 19 Uhr planmäßig der sogenannte „Ausnahmezustand Silvester“ ausgerufen. Dieser sah eine erhebliche Verstärkung der Einsatzkräfte vor. Über 1.500 Einsatzkräfte waren im Dienst. Davon waren über 500 ehrenamtliche Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren, Hilfsorganisationen, die Bundeswehr sowie das Technische Hilfswerk im Einsatz. Auch im rückwärtigen Bereich wurde das Personal aufgestockt. So stellte der Stab Feuerwehr planmäßig die Einsatzbereitschaft her. Aufgabe des Stabs war es, das Gesamteinsatzgeschehen zu überwachen und bei besonderen Lagen zu unterstützen. Das Einsatzgeschehen nahm in den frühen Morgenstunden ab, so dass der Ausnahmezustand um 05:01 Uhr beendet werden konnte.

 

Einsatzzahlen

Durchschnittlich bewältigt die Berliner Feuerwehr 1.450 Einsätze pro Tag. In der diesjährigen Silvesternacht wurden allein zwischen 19 und 6 Uhr 1892 Einsätze im Stadtgebiet von Berlin bewältigt. Darunter waren 825 gemeldete Brände, 847 Rettungsdiensteinsätzen sowie 220 Technische Hilfeleistungen und sonstige Einsätze.

Auffällig waren in diesem Silvester vermehrt Brände in Wohngebäuden mit gefährdeten Personen, die durch die Berliner Feuerwehr gerettet und versorgt wurden. Außerdem bewältigte die Berliner Feuerwehr zwei Einsatzlagen, bei denen es durch pyrotechnische Erzeugnisse zu erheblichen Personen- und Gebäudeschäden kam. 

In der Silvesternacht 2023/2024 waren es im selben Zeitraum insgesamt 1.598 Einsätze, darunter 663 Brände, 861 Rettungsdiensteinsätze sowie 74 technische Hilfeleistungen und sonstige Einsätze.

 

JahreswechselEinsätze zwischen 19 und 6 Uhrdavon Brändedavon Rettungsdienst
2019/20201.523617806
2020/2021862211556
2021/20221.026219755
2022/20231.717749825
2023/20241.598663861
2024/20251.892825847

 

Personalstärke

Die Berliner Feuerwehr bereitete sich auch auf diesen Jahreswechsel wieder gut vor. Im Vergleich zum Regelbetrieb wurde die Personalstärke wieder nahezu verdreifacht. Für gewöhnlich sind in der Nacht etwa 500 Kräfte der Berufsfeuerwehr im Dienst.

In der Silvesternacht waren im Einsatz:

  • 881 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr
    • 110 Mitarbeitende der Berufsfeuerwehr in den unterstützenden Bereichen und der Leitstelle.
  • 552 ehrenamtliche Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren 

Außerdem wurden unterstützend tätig:

  • 120 Kräfte der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr (Rettungsdienst)
  • und 54 Kräfte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk  

Insgesamt waren damit 1607 Einsatzkräfte im Dienst.

 

Übergriffe auf Einsatzkräfte

Bedauerlicherweise kam es erneut zu gewalttätigen Angriffen auf Einsatzkräfte und Fahrzeuge der Berliner Feuerwehr. Unter anderem wurde die Scheibe eines Einsatzfahrzeugs während der Fahrt mit einem gezielten Steinwurf durchschlagen. Insgesamt wurden 13 Übergriffe über das interne Meldesystem dokumentiert, hierbei wurden nach jetzigem Stand aber keine Rettungskräfte verletzt. 

Im Vergleich: Letztes Jahr war es in der Silvesternacht zu 30 Übergriffen gekommen. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand.

 

Landesbranddirektor Dr. Homrighausen: „Die Silvesternacht war erneut die einsatzreichste Nacht des Jahres, geprägt von zahlreichen Bränden und Rettungsdiensteinsätzen. Leider gab es auch wieder Übergriffe auf unsere Einsatzkräfte und Fahrzeuge. Glücklicherweise wurden dabei keine Einsatzkräfte verletzt. Diese Vorfälle machen uns dennoch tief betroffen. Jeder einzelne Übergriff wird umfassend ausgewertet und konsequent zur Anzeige gebracht. Ich danke allen Einsatzkräften, die unter diesen widrigen Umständen unermüdlich für die Sicherheit unserer Stadt gesorgt haben.“

 

Einschränkung beim Notruf 112

Gegen 01:40 Uhr kam es zu Einschränkungen beim Notruf 112. Aufgrund des hohen Notrufaufkommens gab es technische Probleme. Trotz einer sofortigen Umstellung auf ein Redundanzsystem, waren die Zeiten der Notrufannahme verlängert. Die Leitstelle der Berliner Feuerwehr war zu jeder Zeit arbeitsfähig, konnte Notrufe entgegennehmen und die Einsatzkräfte zu den Einsatzorten entsenden.
 

Besondere Einsätze aus der Silvesternacht:

  • 19:55 Uhr, TH 3 + ELW 2, Wedding, Seestraße

        Wasserrohrbruch mit Einschränkungen der Wasserversorgung in weiten   
        Teilen Berlins

  • 21:12 Uhr, Brand 6 + NOTF NA, Moabit, Stromstraße

         Brand im Keller eines 8-geschossigen Wohn– und Geschäftsgebäudes

  • 21:17 Uhr, Brand 8 + AB-Be-Entlüftung, Kreuzberg, Waldemarstraße

         Brand von 5 PKW und 1 Motorrad in einer Tiefgarage

  • 00:30 Uhr, Brand 6 + NOTF, Kreuzberg, Ritterstraße

         Brand von mehreren PKW und Gerümpel auf 2 Etagen eines Parkhauses 

  • 00:33 Uhr, TH 2 + MANV, Tegel, Bottroper Weg

          7 verletzte Personen nach einer pyrotechnischen  Explosion in einer   
          Menschenmenge

  • 00:54 Uhr, BRAND 4 + NOTF., Rummelsburg, Weitlingstraße

       Brand einer Wohnung im 4.OG mit Brandüberschlag in das      
       Dachgeschoss, im Zuge der Brandbekämpfung verletzte sich ein Kamerad    der Freiwilligen Feuerwehr und wurde zur weiteren Behandlung in ein    
       Krankenhaus transportiert

  • 01:59 Uhr, Brand 2 U + NOTF 3 NA + MTF 3, Schöneberg, Belziger Str.

36 Wohnungen nach der Umsetzung von Pyrotechnik unbewohnbar, 2 Personen in Krankenhäuser transportiert

  • 03:06 Uhr, Brand 6 + MANV, Reinickendorf, Reginhardstraße

Brand von mehreren Kellerverschlägen, 22 Personen wurden durch die Feuerwehr gerettet

  • Brandbekämpfung über die Drehleiter bei einem Brand in einem Parkhaus

    Brandbekämpfung über die Drehleiter bei einem Brand in einem Parkhaus