Ab Mai 2020 werden insgesamt 4 „Unmanned Aerial Vehicle“, umgangssprachlich auch Drohnen genannt, unseren Einsatzleitenden bei der Erkundung und Lagebeurteilung von großen und unübersichtlichen Einsatzstellen zur Verfügung stehen. Diese innovative Technik, Pilotprojekte laufen bundesweit bereits bei einigen Feuerwehren, erlaubt uns, die Erkundung der Einsatzstelle aus der Vogelperspektive in Echtzeit zu realisieren. Ebenfalls dient der Einsatz der Drohne zum Aufspüren von bisher unentdeckten Glutnestern. Dies stellt einen entscheidenden Vorteil in der Brandbekämpfung dar.
Die Arbeitsgruppe „Drohneneinsatz“, bestehend aus dem Kernteam Stab BTK, ZS IT, LB FF und BFRA, stellte im Mai 2019 eine lange Aufgabenliste für dieses Pilotprojekt zusammen. Nicht nur die Themen Beschaffung, Ausstattung, mögliche Einsatzszenarien und Nutzungskonzept, sondern auch Haftungsfragen bei Unfällen sowie der benötigte Datenschutz im vorgesehenen Übertragungsweg des Datenmaterials zum Endgerät galt es zu klären. Die Gefährdungsbeurteilung und Betriebshandbücher werden derzeit erstellt. So werden, vorerst im Probebetrieb, 3 Drohnen auf den neuen ELW 2 (ZS IT, FF 3601 und Führungsstaffel Nord) verlastet und Einsatzleitenden der Berliner Feuerwehr durch das Alarmierungsstichwort „Drohneneinsatz“ zur Verfügung stehen.
Derzeit werden die 4 Fluggeräte konfiguriert und für kommende Einsätze vorbereitet. Teile des Personals der ELW 2 Besatzungen werden momentan nach den Vorgaben des Luftfahrtbundesamtes erfolgreich zu Drohnenführern ausgebildet. Der erste Lehrgang konnte bereits mit Erfolg abgeschlossen werden. Auf Einsatzstellen, auf denen kein ELW 2 alarmiert ist, kann durch Einsatzleitende das Drohnenteam mit Fluggerät im MTF angefordert werden. Rechtzeitig vor dem Start des Probebertiebes werden unsere Einsatzleitenden über die grundsätzlichen, rechtlichen und technischen Einsatzgrenzen der neuen Fluggeräte informiert. Näheres zur Einsatzentscheidung regelt auch die Muster Dienstvorschrift „Drohnen“ des BMI, die allen Bundesländern zur Verfügung gestellt wurde.
Fotos: Berliner Feuerwehr
(tg/bh)