Erfahrungsgemäß ist in der Silvesternacht die Verletzungs- und Brandgefahr durch die private Verwendung von Pyrotechnik besonders hoch. Insbesondere der Umgang mit nicht zugelassenen Feuerwerkskörpern oder die unsachgemäße Handhabung kann erhebliche Verletzungen verursachen. Die Berliner Feuerwehr rechnet vorwiegend in den Bereichen Notfallrettung und Brandbekämpfung mit einem erhöhten Notruf- und Einsatzaufkommen im Vergleich zu üblichen Nächten.
Berliner Feuerwehr ruft planmäßig den „Ausnahmezustand Silvester“ aus
Am 31.12.2021 wird um 19:00 Uhr planmäßig der sogenannte „Ausnahmezustand Silvester“ ausgerufen. Im Zuge dieses Ausnahmezustands werden zusätzliche Führungsdienste eingesetzt und die Personalstärke auf den Feuerwachen und Stützpunkten sowie den Organisationseinheiten erhöht. Außerdem wird der Stab Feuerwehr einberufen. Hier wird ein ständig aktualisiertes Lagebild des Stadtgebietes erstellt. Weiterhin werden die Freiwilligen Feuerwehren sowie die Hilfsorganisationen, die Bundeswehr (Rettungsdienst) und die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk einbezogen. Darüber hinaus stellen die Organisationseinheiten Rufbereitschaften.
Personalstärke für den Jahreswechsel
Insgesamt sind für die Silvesternacht 2021/2022 bislang geplant:
- 708 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und
- 533 ehrenamtliche Kräfte von 59 Freiwilligen Feuerwehren,
- 57 Mitarbeitende in der Leitstelle.
- Insgesamt werden ca. 344 Fahrzeuge besetzt sein.
Außerdem werden:
- 51 Kräfte der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr (Rettungsdienst)
- und ca. 45 Kräfte der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk unterstützend tätig sein.
In Summe werden geplant ca. 1394 Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Somit wird die Personalstärke im Vergleich zum täglichen Regelbetrieb mehr als verdoppelt. Für gewöhnlich sind nachts bis zu 540 Kräfte der Berufsfeuerwehr im Dienst.
Im Durchschnitt bewältigt die Berliner Feuerwehr pro Tag ca. 1.400 Einsätze. In der Silvesternacht 2020/2021 wurden allein zwischen 19:00 und 6:00 Uhr 862 Einsätze bewerkstelligt.
Landesbranddirektor sieht Berliner Feuerwehr gut aufgestellt
„Wir sind gut vorbereitet“, betont Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen im Vorfeld. „Trotz des bundesweiten Verkaufsverbotes von Pyrotechnik sowie der eingerichteten Böllerverbotszonen im Stadtgebiet, erwarten wir auch zu diesem Jahreswechsel vermehrt Einsätze in der Brandbekämpfung und Notfallrettung. Wir gehen daher nahezu mit dem gleichen Personalansatz in die Nacht, wie im vergangenen Jahr. Im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass dieser Weg richtig war und wir trotz hoher Einsatzzahlen jederzeit schnelle und adäquate Hilfe in der gesamten Stadt sicherstellen konnten. Darüber hinaus befinden wir uns weiterhin in einer Pandemie, die unsere Einsatzkräfte und nicht zuletzt das Personal der Krankenhäuser nach wie vor stark fordert. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte werden wir unsere Kapazitäten so aufstellen, dass wir gut vorsorgen.“
Mit Blick auf potentielle Gefahren ergänzt der Landesbranddirektor: „Man sollte sich vor Augen führen, dass schwere Verletzungen oder Brände oftmals durch unsachgemäßen Gebrauch von Feuerwerkskörpern oder Verwendung illegaler Pyrotechnik hervorgerufen werden. Alle können ihren Teil dazu beitragen, diesen Jahreswechsel sicherer zu gestalten, sich zu schützen und gleichzeitig unsere Einsatzkräfte zu entlasten.“
Zum Jahreswechsel dankt Landesbranddirektor Dr. Karsten Homrighausen allen Einsatzkräften für ihr Engagement: „Ganz gleich, ob Hauptamt oder Ehrenamt: Ich wünsche allen Einsatzkräften einen sicheren und guten Einsatzdienst. Außerdem gilt allen Feuerwehrangehörigen mein Dank für die geleisteten Einsätze im zurückliegenden Jahr. Berlin kann auf Sie zählen.“
Die Berliner Feuerwehr wünscht allen Menschen in der Stadt einen sicheren Jahreswechsel. Achten Sie auf sich und andere. Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut in das Jahr 2022.
Tipps für ein sicheres Silvester finden Sie zusammengefasst auf der Website der Berliner Feuerwehr: https://www.berliner-feuerwehr.de/ihre-sicherheit/saisonale-informationen/silvester/