Die Berliner Feuerwehr erforscht im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die Möglichkeiten von wasserstoffbasierter Brennstoffzellentechnologie für die Gefahrenabwehr, und zwar anhand eines weltweit neuartigen Feuerlöschbootes. Gemeinsam mit dem Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der Technischen Universität Berlin werden die Anforderungen einer großstädtischen Feuerwehr mit dem hybriden Ansatz von Strom und Wasserstoff als Energiesystem zusammengebracht, um herauszufinden, ob ein wasserstoffbetriebenes Feuerlöschboot technisch möglich und einsatztaktisch sinnvoll ist. In diesem Rahmen hatte Landesbranddirektor Dr. Homrighausen zusammen mit weiteren Führungskräften bereits am 22.5.2022 die Schiffstaufe des weltweit ersten emissionsfreien Schubbootes im Berliner Westhafen besucht, um sich über Möglichkeiten für die Berliner Feuerwehr zu informieren.
Mit Projekten wie dem eLHF (elektrisch betriebenes Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug) hat die Berliner Feuerwehr bereits die erfolgreiche Nutzung alternativer Energie- und Antriebskonzepte im Feuerwehralltag demonstrieren können. Der Hauptbestand der Einsatzfahrzeuge wird jedoch wie bei den meisten Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) noch immer fossil betrieben. Ein Problem hierbei ist, dass es nur wenige Lösungen für BOS-Fahrzeuge mit erneuerbaren Antrieben gibt. Ziel der Berliner Feuerwehr ist es daher, mit dieser Studie den Weg weiter zu ebnen für alternative, nachhaltige Energie- und Antriebskonzepte bei BOS. Die öffentliche Hand in Gestalt der größten Berufsfeuerwehr Deutschlands kann damit Vorbild für die Umstellung auf alternative und nachhaltige Energie- und Antriebskonzepte werden.
Neben einsatztaktischen und technischen Überlegungen sollen auch Aspekte wie die Wasserstoff-Infrastruktur, die aktuelle Rechtslage und die ökonomisch-ökologische Bewertung in die Studie einfließen. Darüber hinaus sollen taktische Konzepte und neue Einsatzmittel aufeinander abgestimmt werden.
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Das Vorhaben navisH2 (Projektlaufzeit: 12/2024 bis 11/2026) wird im Rahmen des Berliner Programms für Nachhaltige Entwicklung 2 (BENE 2) gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Berlin (Förderkennzeichen 2032-B6-A und 2070-B6).
Bilder: Berliner Feuerwehr