Die Berliner Feuerwehr beschäftigt sich im Rahmen eines neuen Forschungsprojekts mit Ursachen und Auswirkungen von Aggressionen und Gewalt gegen nichtpolizeiliche Einsatzkräfte. Gemeinsam mit der Hochschule für Wirtschaft und Recht und dem Bayerischen Roten Kreuz wird das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Ziel des Projekts ist es, die Komplexität der Problematik wissenschaftlichen zu beleuchten, um am Ende der zweijährigen Forschung valide Daten und Ansätze zur Problemlösung zu bieten.
Die Berliner Feuerwehr will insbesondere erreichen, dass Personen auf unterschiedlichen Entscheidungsebenen in der Lage sind, dem Phänomen Gewalt gegen Einsatzkräfte proaktiv begegnen zu können. Hierzu haben die Projektpartner ein breites Bündnis an Unterstützerinnen und Unterstützern aus unterschiedlichen Bereichen zusammengebracht: Feuerwehr, Rettungsdienst, Verwaltung, Forschung, Unfallkasse, Jugendamt und Staatsanwaltschaft. Mit dem großen Kreis ausgewiesener Expertinnen und Experten soll ein solider und relevanter Beitrag für die Sicherheit von Einsatzkräften geleistet werden.
Am 30.09.2024 fand der offizielle Projekt-Kick-Off bei der Berliner Feuerwehr statt, die das Projektkonsortium leitet. Der Leiter der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie (BFRA), Arvid Graeger, begrüßte die Teilnehmenden im Namen der Behördenleitung und wies insbesondere auf die Frage der Handlungsoptionen hin, die sich Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben stellt. Eine Eindämmung der Gefahrenlage durch einen hohen Kräfteeinsatz der Polizei, wie regulär am 1. Mai oder in der Silvesternacht 2023/2024 in Berlin, könne nur eine kurzfristige Maßnahme sein. Ziel muss es sein, Aggressionen und Gewalt gegen Einsatzkräfte der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr grundsätzlich anzugehen. Hier setzt die Berliner Feuerwehr große Erwartungen in das Projekt SAGRE.
Das Projekt wird im Zuge der Förder-Bekanntmachung „Anwender – Innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit II“ im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit 2018 bis 2023“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.