Update: Großbrand in Grunewald

Straße: Kronprinzessinnenweg
Ortsteil: Nikolassee
 

Der Einsatz im Grunewald dauert an. Es ist der herausforderndste und gefährlichste Brandbekämpfungseinsatz der Berliner Feuerwehr in der Nachkriegsgeschichte.

Aktuell sind rund 150 Kräfte der Berliner Feuerwehr an der Einsatzstelle tätig. Inklusive der derzeit vor Ort befindlichen Kräfte waren bereits über 400 Kräfte der Berliner Feuerwehr tätig. Darüber hinaus befanden und befinden sich neben Kräften der Freiwilligen Feuerwehren aus Vechta und Falkensee viele Kräfte der Polizei Berlin, der Bundespolizei, der Bundeswehr, des Technischen Hilfswerkes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter Unfall Hilfe, des Malteser Hilfsdienstes und von privaten Firmen an der Einsatzstelle.   

Diverse Fachberatende unterstützen die Berliner Feuerwehr in der Stabsarbeit.     

Die Regierende Bürgermeisterin Frau Giffey, die Senatorin für Inneres, Digitalisierung und Sport Frau Spranger und der Landesbranddirektor Herr Dr. Homrighausen haben die Einsatzstelle am gestrigen Tag besucht und sich ein Bild von der Einsatzlage verschafft. Vor Ort standen sie den Presse- und Medienvertretenden für Fragen zur Verfügung und haben die Öffentlichkeit über das Einsatzgeschehen informiert. Zudem fand heute um 8 Uhr eine Pressekonferenz an der örtlichen Einsatzstellenleitung im Grunewald statt.     

 

Entwicklung der Lage

Im Laufe des gestrigen Tages dehnte sich das 15.000 m² große vom Brand betroffene Waldgebiet um den Sprengplatz auf bis zu 500.000 m² aus. Gegen 18 Uhr kam es zu weiteren Detonationen im Bereich des Sprengplatzes. Da sich keine Personen im Gefahrenbereich aufhielten, war keine Evakuierung erforderlich. In unmittelbarer Nähe zur Einsatzstelle befand sich eine Schafherde, welche vor Ort verblieb, weil die Gefährdung für die Einsatzkräfte bei einer Evakuierung zu groß gewesen wäre. Während des Einsatzes verletzte sich ein Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr leicht. Er wurde vor Ort behandelt und anschließend nach Hause entlassen.  

Die Berliner Feuerwehr war in der Nacht zu Freitag mit 55 Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr und 68 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort. Während der Nacht wurde die Einsatzstelle umfangreich an der Grenze des Sperrkreises beobachtet. Der Randbereich des Sperrkreises wurde mit diversen Strahlrohren und Werfern bewässert, um die trockene Vegetation vor dem Feuer zu schützen. Aufklärende bzw. einsatztaktische Maßnahmen von oben oder der Einsatz von Spezialgeräten in Richtung des Sprengplatzes wurden in den Nachtstunden nicht durchgeführt.     

Der Sprengmeister konnte mit einem gepanzerten Fahrzeug der Bundeswehr den Sprengplatz begutachten. Die angeforderte technische Unterstützung (Miniroboter mit Wasserabgabe) kommt nun zum Einsatz.
 

1.000 Meter-Sperrkreis bleibt bestehen

Der festgelegte Sperrkreis von 1.000 Metern um den Sprengplatz hat für Unbefugte weiterhin Bestand.
 

Warnung der Bevölkerung

Die Warnung der Bevölkerung über die Warn-Apps KATWARN und NINA vor Geruchsbelästigung durch Rauch sowie zu hörende Explosionsgeräusche im Umfeld besteht weiterhin fort. Die Einsatzstelle ist weiträumig abgesperrt, das Betreten für Unbefugte ist verboten. 
 

Fortgang der Löscharbeiten

In Absprache mit dem Sprengmeister der Polizei konnten Einsatzkräfte vom Rand des Sperrkreises und teilweise in den Sperrkreis hinein einzelne Löschangriffe vornehmen. Brennendens Unterholz und Waldboden konnte erfolgreich abgelöscht werden. Am Rand des Sperrkreises ist vollumfassend eine Riegelstellung aufgebaut worden, um eine Ausbreitung des Waldbrandes über den Sperrkreis hinaus zu verhindern.
 

Weiteres einsatztaktisches Vorgehen

Die Wasserversorgung wurde über eine Wegstrecke von über 3 Kilometern von der Havel und der Krummen Lanke mit Unterstützung eines Löschbootes und diverser Löschfahrzeuge und Schlauchwagen aufgebaut. Zudem wurden vier jeweils 30m³ fassende Wasserblasen des THW aufgebaut und mit Löschwasser befüllt.

Zur Lagebeurteilung sind seit Tagesanbruch wieder ein Hubschrauber der Bundespolizei und eine Drohne mit Wärmebildkameras der Berliner Feuerwehr im Einsatz.  

Für eine detaillierte Beurteilung der Gefährdung der auf dem Sprengplatz gelagerten Munition sind gepanzerte Fahrzeuge der Bundeswehr vor Ort. In Zusammenarbeit mit dem Sprengmeister wird die Lage innerhalb des Sperrkreises laufend beurteilt.

Zur Unterstützung der Berliner Feuerwehr wird von einer privaten Firma ein Löschpanzer zur Verfügung gestellt. Ferner wurden aus dem Landkreis Vechta/Niedersachsen 3 und aus Falkensee/Brandenburg 1 Löschroboter an der Einsatzstelle zur Verfügung gestellt. Der Einsatz dieser technischen Komponenten läuft nun an.   

Aufgrund der großen Personalbindung und zur Sicherung des Grundschutzes der Bevölkerung, sind diverse Freiwillige Feuerwehren und Brandschutzbereitschaften der Freiwillige Feuerwehr aus Berlin in den Dienst gerufen worden. Die Berliner Feuerwehr geht derzeit immer noch von einem lang andauernden Einsatz aus und plant demzufolge regelmäßige Personalablösungen durch Kräfte der Berufs- und der Freiwilligen Feuerwehr ein.
 

Verkehrsbeeinträchtigungen

Die BAB A 115 „AVUS“, der Kronprinzessinnenweg und die Havelchaussee sind für den Fahrzeugverkehr gänzlich gesperrt. Weiterhin ist die Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Grunewald und Nikolassee für den S-Bahn-, Regional- und Fernverkehr gesperrt.
 

Presse-Auskünfte

Für Medienvertretende befindet sich der Pressedienst der Berliner Feuerwehr als Ansprechpartner weiterhin an der Einsatzstelle und ist über die den Medien bekannte Handynummer zu erreichen. Des Weiteren werden wir im Laufe des Einsatzes an dieser Stelle laufend über die aktuelle Lage vor Ort informieren.