Update zum Großbrand in Grunewald

Straße: Kronprinzessinnenweg
Ortsteil: Nikolassee


Der Einsatz im Berliner Grunewald dauert nunmehr bereits seit über 180 Stunden an.

Die Maßnahmen vor Ort konnten weitgehend reduziert werden. Die noch vor Ort befindlichen Einsatzkräfte werden nach und nach abgezogen. Während des tagelangen Einsatzes waren bereits Kräfte von fast allen Berufs- und Freiwilligen Feuerwachen aus dem gesamten Stadtgebiet Berlins im Grunewald tätig.
Zur Unterstützung der Einsatzkräfte der Berliner Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr waren zudem zahlreiche Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Falkensee, der Feuerwehr Vechta aus Niedersachsen, der Bundeswehr, der Bundespolizei, der Polizei Berlin, des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, des Technischen Hilfswerkes, des Deutschen Roten Kreuzes, der Berliner Forsten und privater Firmen bei diesem Waldbrand im Einsatz.     

Allen Unterstützenden gilt unser besonderer Dank. Nur gemeinsam und in vertrauensvoller Zusammenarbeit konnte diese außergewöhnliche Einsatzlage bewältigt werden.
 

Entwicklung der Lage an der Einsatzstelle

Eine Brandausbreitung über den Sperrkreis hinaus konnte den gesamten Zeitraum über durch den unermüdlichen Einsatz der Kräfte von Freiwilliger Feuerwehr und Berufsfeuerwehr sowie aller anderer beteiligten Organisationen verhindert werden. Hierzu wurde die Grenze des Sperrkreises kontinuierlich mit Strahlrohren und Wasserwerfern bewässert. Ebenso konnten Brände im Sperrkreis durch den Einsatz von Wasserwerfern mit hoher Wurfweite sowie mit Hilfe von Spezialtechnik, wie beispielsweise einem Löschpanzer einer privaten Firma sowie mehrerer Einsatzroboter, erfolgreich bekämpft werden.

Ein Einsatzroboter aus Falkensee in Brandenburg wird von den Kräften der Freiwilligen Feuerwehr Falkensee gesteuert. Die von der Feuerwehr Vechta aus Niedersachsen zur Verfügung gestellten Einsatzroboter werden mittlerweile von Kräften der Freiwilligen Feuerwehren aus Berlin gesteuert. Um die Spezialtechnik bedienen zu können, haben die Berliner Kameradinnen und Kameraden von den Vechtaer Einsatzkräften eine Einweisung in die Spezialtechnik erhalten.    

Durch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie mit der Unterstützung durch einen Hubschrauber der Bundespolizei wurden Aufnahmen aus der Luft vorgenommen. Ferner ließ es die Lage vor Ort zu, dass zwei Hubschrauber der Bundespolizei mit Außenlastbehältern seit dem 9.8.2022 zur Brandbekämpfung aus der Luft eingesetzt wurden. Es konnten dadurch Bereiche abgelöscht werden, die von den Einheiten am Boden nicht betreten werden konnten.

In den Nachtstunden wurde der Einsatz des Löschpanzers und der Einsatzroboter aufgrund der bestehenden Gefährdung durch Kampfmittel und der fehlenden Sicht in der Nacht zurückgefahren. Das Gebiet um den Sperrkreis wurde jedoch durchgehend beobachtet und bewertet, die Wasserversorgung blieb jederzeit aufrechterhalten.
Mit dem gestrigen Tag haben die Hubschrauber, der Löschpanzer und die Roboter ihren Einsatz beendet.

Seit Samstagmorgen befindet sich ein mit Sand gefüllter Abrollbehälter Mulde an der Einsatzstelle, der von den Sprengmeistern beim Auffinden von Kampfmitteln oder verdächtigen Gegenständen als sicherer Ablageort in ausreichender Entfernung für die Einsatzkräfte genutzt werden kann.

Eine seit Beginn des Einsatzes im Sperrkreis befindliche Schaf- und Ziegenherde, die zunächst wegen der zu hohen Gefahr für die Einsatzkräfte nicht evakuiert werden konnte, wurde vorerst an Ihrem Standort belassen und mit Wasser versorgt. Alle Tiere konnten wohlbehalten durch den Schäfer aus dem Gefahrenbereich gebracht werden.

In angrenzenden Waldbereichen führt die Berliner Feuerwehr eine dynamische Bestreifung durch, damit eventuell leichte Entstehungsbrände schnell erkannt und abgelöscht werden können. Der Sprengplatz selbst wird durch die Sprengmeister der Polizei Berlin kontrolliert.

Die Entwicklung der Lage hat es zugelassen, dass heute die gemeinsame Einsatzlage beendet und die Einsatzstelle der Polizei Berlin übergeben werden konnte. Es erfolgt nunmehr ein sukzessiver Rückbau und Rückzug der vor Ort befindlichen Gerätschaften und der Einsatzkräfte. Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr und Auszubildende der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie (BFRA) werden den Rückbau vornehmen. Eine Brandwache wird aber mindestens noch bis Sonntag an der Einsatzstelle verbleiben.   
 

Sperrkreis konnte reduziert werden
Der anfangs festgelegte Sperrkreis von 1.000 Metern um den Sprengplatz konnte am 8.8.2022 auf 550 m reduziert werden, da die durch die Feuerwerker beurteilte Lage eine Verkleinerung schlussendlich zuließ. Nichtsdestotrotz sind einige sogenannte Hot-Spots vorhanden, die die Aufrechterhaltung eines verringerten Sperrkreises bedingen. Ein Betreten des aktuellen Sperrkreises ist weiterhin für Unbefugte verboten.
 

Verkehrsbeeinträchtigungen
Die Sperrung der BAB A 115 „AVUS“ sowie des Kronprinzessinnenweges und der Havelchaussee hat wurde am 10.08.2022 um 18:00 Uhr aufgehoben und die Entfernung der Absperrung veranlasst. Bereits am Samstag um 15:00 Uhr wurde die Bahnstrecke zwischen den Bahnhöfen Grunewald und Nikolassee wieder für den S-Bahn sowie Regional- und Fernverkehr freigegeben werden, so dass der Zugverkehr hier wieder regulär rollt.  
 

Warnung der Bevölkerung
Die herausgegebenen Warnungen der Bevölkerung über die Warn-Apps KATWARN und NINA vor Geruchsbelästigung durch Rauch sowie eventuell zu hörende Explosionsgeräusche im Umfeld konnten am Abend des 10.8.2022 aufgehoben werden.
 

Presse-Auskünfte
Für Rückfragen und Informationen zum aktuellen Einsatzgeschehen steht Ihnen der Pressedienst unter der bekannten Rufnummer zur Verfügung.