Charly BOS

Feuerwehrleute sind im Einsatzgeschehen immer wieder starken körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt. Dadurch können langfristige psychische Beeinträchtigungen entstehen, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken und über das Berufliche hinaus auch in das Privatleben hineinwirken.

Diese Belastungen werden von Fachleuten auch als posttraumatische Belastungsstörungen oder Traumafolgestörungen bezeichnet. Ziel des Projektes ist es, die Wahrscheinlichkeit des Einwirkens von psychischen Belastungen zu verringern. Charly BOS ist daher eine Präventivmaßnahme und dient der Vorbeugung bzw. der Gesundheitserhaltung. Dazu wird eine bereits in der Bundeswehr erprobte computerbasierte interaktive Trainingsplattform so modifiziert, dass sie für Feuerwehrleute in der Ausbildung und in Maßnahmen zum Arbeitsschutz auch für bereits erfahrene Einsatzkräfte genutzt werden kann. Gleichzeitig wird das interaktive Präventionsprogramm weiterentwickelt und auch als App zur Verfügung stehen.

Das Akronym Charly leitet sich aus „chaos driven situations management retrieval system“ ab, der Zusatz BOS steht für die neue Zielgruppe „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“.

Durch den Einsatz von Charly BOS versprechen sich die Projektpartner aus der Praxis, der Wissenschaft und der Wirtschaft einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als bei den bisher eingesetzten, herkömmlichen Methoden. Sie wollen den Gesundheits- und Arbeitsschutz der Einsatzkräfte nachhaltig fördern.

Die Berliner Feuerwehr bringt sich im Projekt als Praxispartner ein. Dabei ist die Aufgabe die wissenschaftliche Ermittlung typischer Belastungssituationen von Einsatzkräften, hier insbesondere der Berliner Feuerwehr. Die Polizei Berlin unterstützt das Projekt als assoziierter Partner. Die Anwendungserprobung der interaktiven multimedialen Trainingsplattform soll durch Einsatzkräfte erfolgen.

Charly BOS wird im Rahmen des Innovationsprogramms „Unterstützung von Diversifizierungsstrategien von Unternehmen der Verteidigungsindustrie in zivile Sicherheitstechnologien“ (DIVERS) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.