Hybrid-KriKom-D
Bild: Berliner Feuerwehr
Projektdaten
Laufzeit:
September 2024 bis Februar 2026
Kontakt:
forschung@berliner-feuerwehr.de
Inhaltsverzeichnis
Hybride Krisenkommunikation mit Drohnen-Docking-Systemen
Fast alle Lebensbereiche unserer modernen Welt sind heute von digitalen Netzwerken geprägt. Auch die Berliner Feuerwehr setzt in nahezu allen Einsatzbereichen moderne Kommunikationstechnologien ein. Doch was passiert, wenn Netzwerke durch Naturkatastrophen, Sabotage oder Stromausfälle ausfallen? Wie können die Sicherheit und Effektivität von Rettungs- und Einsatzkräften sowie die Kommunikation mit der Bevölkerung in solchen Krisensituationen aufrechterhalten werden? Das Projekt Hybrid-KriKom-D entwickelt und testet ein kabelgebundenes (engl. getethertes) Drohnen-System zur Kommunikation in kritischen Einsatzszenarien. Damit soll die Handlungsfähigkeit und Sicherheit von Einsatzkräften und Bevölkerung nachhaltig gesteigert werden.
Innovative Lösungen für die Zukunft der Gefahrenabwehr
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat sich die Berliner Feuerwehr mit zwei Projekt- und sechs assoziierten Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gefahrenabwehr zusammengeschlossen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung speziell auf Krisensituationen abgestimmter digitaler und technischer Lösungen, die den gestiegenen Anforderungen an die Kommunikation von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) sowie kritischen Infrastrukturen (KRITIS) gerecht werden. Innovativ ist die Nutzung von zwei Drohnen anstatt einer, um eine höhere Traglast, längere Flugzeiten und das Andocken verschiedener Kommunikationstechnologien wie 4G/5G, WLAN und TETRA zu ermöglichen.
Kabelgebundene Drohnensysteme für Krisensituationen
Naturkatastrophen wie die Flut im Ahrtal 2021 haben verdeutlicht, wie essenziell moderne Technologien für den Erfolg von Feuerwehreinsätzen sind. Funktionierende Kommunikationssysteme sind unverzichtbar für die Arbeit der Einsatzkräfte. Um bei lokalen Netzwerkausfällen schnell reagieren zu können, entwickelt und testet das Projekt Hybrid-KriKom-D ein getethertes Drohnensystem. Dieses ermöglicht die flexible und schnelle Einrichtung von Kommunikationsinfrastrukturen, insbesondere 5G-Campusnetzen, die eine zuverlässige drahtlose Kommunikation in kritischen Einsatzszenarien sicherstellen. Das System besteht aus zwei Drohnen, die durch ihre höhere Traglast nicht nur als Kommunikationseinheit fungieren, sondern auch mit zusätzlichen Sensoren (z. B. Wärmebildkamera) ausgestattet werden können.
Vorteil in komplexen Einsätzen durch Sensordaten
Die Drohnen können verschiedene Sensordaten – etwa von Wärmebildkameras, Messfühlern oder Spektralanalysen – in Echtzeit übertragen. Dies ermöglicht eine präzise Erfassung von Lagebildern und bietet den Einsatzkräften einen entscheidenden Vorteil. Dank seiner Langzeitüberwachungsfähigkeit in schwer zugänglichem Gelände kann das Drohnensystem hier relevante Informationslücken schließen.
Feldtests für praxisnahe Optimierung
Um die Funktionsfähigkeit des Systems sicherzustellen, werden alle technischen Komponenten in Feldtests auf ihre Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit geprüft. Dabei werden realistische Einsatzszenarien simuliert, um Aspekte wie Datenübertragungsraten, Kommunikationsreichweite und Systemsicherheit zu testen. Ziel ist es, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und die Systeme für reale Einsätze zu optimieren. Mithilfe der Erkenntnisse sollen bestehende technische und konzeptuelle Lösungen bedarfsgerecht angepasst und weiterentwickelt und so die Kommunikation von BOS und KRITIS in Krisensituationen stetig verbessert werden.
Projektförderung
Das Projekt Hybrid-KriKom-D wird im Rahmen des Förderprogramms „Innovationen im breitbandigen Digitalfunk BOS“ (KoPa_45) durch die Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) gefördert.
Bild: BDBOS