navisH2

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Projektdaten

Laufzeit:
Dezember 2024 bis November 2026

Kontakt:
forschung@berliner-feuerwehr.de

Machbarkeitsstudie zu einem wasserstoffbetriebenen Feuerlöschboot für Berlin

Alternativen Energie- und Antriebskonzepten wird trotz tragfähiger, erfolgreicher Anwendungsbeispiele wie dem eLHF (elektrisch betriebenes Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug) nach wie vor mit Skepsis begegnet. Dies trifft insbesondere auf deren Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit zu. Gemeinsam mit dem Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der Technischen Universität (TU) Berlin will die Berliner Feuerwehr daher im Rahmen einer Machbarkeitsstudie herausfinden, ob wasserstoffbasierte Brennstoffzelltechnologie als alternatives Energiesystem für die Feuerwehr geeignet ist. Da die Anforderungen einer großstädtischen Feuerwehr an ihre Einsatzfahrzeuge sehr hoch sind, sind die Erkenntnisse auch auf andere Fahrzeuge und Einsatzgebiete anwendbar.

Die Machbarkeitsstudie soll auch zum Anlass genommen werden, das Schiffslayout und die Einsatzkonzepte zu überarbeiten und aktuellen Anforderungen anzupassen.

Weltweit einzigartig

Das Energiekonzept soll im Wesentlichen auf wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen und Batterien basieren. Durch den hybriden Ansatz von Wasserstoff und Strom soll eine größere Reichweite und Einsatzdauer möglich werden als mit einem reinen batterieelektrischen Energiekonzept. Mit der ELEKTRA ist der TU Berlin der grundsätzliche Nachweis der Umsetzbarkeit eines solchen Energiekonzeptes gelungen. Von einer Marktreife oder gar Marktdurchdringung kann jedoch noch nicht die Rede sein. Neben der ELEKTRA gibt es zwar erste batterieelektrische oder hybridelektrische Schiffe. Diese nutzen jedoch meist noch Dieselmotoren/-generatoren zur Energieversorgung (bzw. Stromversorgung) der Antriebe und weiterer an Bord befindlicher Technik. Ein vollständig wasserstoffbetriebenes Feuerlöschboot gibt es weltweit nicht. Die Berliner Feuerwehr und die TU Berlin wollen im Rahmen von navisH2 zeigen, wie ein solches Boot konzipiert sein kann. Nach erfolgreicher Konzeptionierung ist in einem nächsten Schritt der Bau des Bootes angedacht, welches in dieser Form weltweit einzigartig wäre. Die öffentliche Hand in Gestalt der größten Berufsfeuerwehr Deutschlands kann damit Vorbild für die Umstellung auf alternative und nachhaltige Energie- und Antriebskonzepte werden.

Relevant für Klima und Katastrophen

Im Zuge der nationalen Klimaziele müssen auch Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ihren Beitrag zur Emissionsreduktion leisten. Bis 2045 soll Deutschland treibhausgasneutral sein. Aktuell werden die Fahrzeugflotten von BOS noch fast ausschließlich mit fossilen Brennstoffen betrieben. Gleiches gilt für die Notstromaggregate, die im Katastrophenfall Wachen und Leitstellen mit Strom versorgen. Für all diese Anwendungen werden zukünftig nachhaltige und ausfallsichere Energiesysteme inklusive sicherer Nachschubstrukturen benötigt. 

Mit dem in navisH2 entwickelten Antriebs- und Energiespeicherkonzept für Wasserfahrzeuge soll exemplarisch aufgezeigt werden, wie fortschrittliche Technologien zur Reduzierung von Emissionen beitragen und gleichzeitig die besonderen Anforderungen von BOS hinsichtlich der Katastrophenfestigkeit erfüllen können.

Projektförderung

Das Vorhaben navisH2 wird im Rahmen des Berliner Programms für Nachhaltige Entwicklung 2 (BENE 2) gefördert aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und des Landes Berlin (Förderkennzeichen 2032-B6-A und 2070-B6).