SAGRE - Schutz vor Aggression und Gewalt für Rettungs- und Einsatzkräfte der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr

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Projektdaten

Projektlaufzeit:
August 2024 bis Juli 2026

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Gewalt gegen Einsatzkräfte

Spätestens die Silvesternacht 2022/23 in Berlin hat die Problematik von Angriffen auf Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Rettungsdienste in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Solche Angriffe sind jedoch keineswegs ein Einzelphänomen – täglich werden Einsatzkräfte beschimpft, bespuckt, bedroht oder verletzt. Neben den körperlichen Verletzungen kann das Erlebte bei den Betroffenen Frustration, Vertrauensverlust und psychische Erkrankungen hervorrufen. Die Gewalterfahrungen wirken sich dabei nicht nur auf die berufliche Tätigkeit der Rettenden aus, sondern belasten auch ihr Privatleben. 

Einsatzkräfte schützen – Gewalt verstehen 

Ein Angriff auf Einsatzkräfte ist immer auch ein Angriff auf die eigene Lebensversicherung im Notfall.

Egal, ob Gewalt von Einzelpersonen oder Gruppen ausgeht, die Situationen sind bedrohlich, denn Einsatzkräfte der Feuerwehren oder des Rettungsdienstes sind im Gegensatz zur Polizei nicht speziell im Umgang mit Gewalt geschult oder dafür ausgestattet. Um Angehörige der Feuerwehren und Rettungsdienste vor Gewaltauswirkungen zu bewahren, ist es entscheidend ein Verständnis dafür entwickeln, warum und wann es zu Gewalt kommt. Genau diese Fragen sollen im Projekt SAGRE beantwortet werden. Das Ziel ist es, Aggressionen und Gewalt nicht nur reaktiv, sondern präventiv zu begegnen.

Betrachtung von allen Seiten

Um ein tiefergehendes Verständnis zu entwickeln, werden in SAGRE Expertisen aus sehr verschiedenen Bereichen zusammengebracht. Aus wissenschaftlicher Sicht werden zum Beispiel die Gebiete der Psychologie, Kriminologie und Soziologie in den Forschungsansatz integriert. Aus Betroffenensicht sind neben der Berliner Feuerwehr auch andere nichtpolizeiliche BOS beteiligt. Darüber hinaus soll mit Unterstützung der Staatsanwaltschaft und der Jugendämter sichergestellt werden, dass ein umfassender Blick nicht nur auf von Gewalt Betroffene, sondern auch auf diejenigen, die Gewalt ausüben, geworfen wird. 

Zusammenarbeit stärken – Handlungsfähig bleiben

Als Arbeitsergebnis im Projekt SAGRE wird zunächst eine gemeinsame Grundlage zu schaffen: Wo fängt Gewalt an, wo hört sie auf? Alle Beteiligten müssen sichergehen, dass sie unter Begriffen wie Gewalt, Gewaltmotiven oder Gewalthandlungen auch dasselbe verstehen. 

In einem weiteren Schritt soll der Ist-Zustand von Gewalt gegenüber Angehörigen der Feuerwehren und Rettungsdienste in Deutschland erhoben werden: Wie groß ist das Problem wirklich? In welchem Umfang erleben Einsatzkräfte Gewalt? Tatsächlich ist die wissenschaftliche Datengrundlage hier sehr dünn, denn die meisten Studien finden zu Gewalt beziehen sich auf polizeiliche Einsatzkräfte. 

Als wesentliches Arbeitsergebnis sollen im Projekt SAGRE Handlungsempfehlungen und Merkblätter erarbeitet werden. Führungskräften soll die Möglichkeit gegeben werden, Erfahrungen zu diskutieren und Maßnahmen kritisch zu hinterfragen. So werden für die Zukunft Handlungsfelder festgestellt und Forschungsbedarfe aufgezeigt.

Erkenntnisse verbreiten

Die Berliner Feuerwehr möchte die Projektziele und -ergebnisse angemessen verbreiten. Feuerwehren und andere Hilfsorganisationen, Funktionsträgerinnen und Funktionsträger der Gesellschaft sowie Expertinnen und Experten, aber auch die Öffentlichkeit selbst sollen umfassend informiert werden. 

Nicht zuletzt bedeutet Angehörige der Feuerwehren und Rettungsdienste vor Gewalt zu schützen auch, den Schutz der Bevölkerung sicherzustellen.

 

Projekt-Neuigkeiten

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Förderung

Das Projekt SAGRE (Schutz vor Aggression und Gewalt für Rettungs- und Einsatzkräfte der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr) wird im Zuge der Förder-Bekanntmachung „Anwender – Innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit II“ im Rahmen des Programms „Forschung für die zivile Sicherheit 2018 bis 2023“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.