Lithium-Ionen-Akkus

Allgemeines

Lithium-Ionen-Akkus sind Energiespeicher mit einer sehr hohen Energiedichte in einer kompakten Bauweise. Sie finden ihre Anwendung in zahlreichen Bereichen des täglichen Lebens. Beispielhaft seien hier zu nennen:

  • Haushaltsgeräte
  • Handwerkzeug
  • Mobile Endgeräte (Laptops, Mobiltelefone)
  • Elektromobilität (E-Scooter, E-Bikes, E-Roller, E-Autos)

Gefahren im Havariefall

Im Falle einer Havarie kann es zu einer plötzlichen Freisetzung großer Mengen gesundheitsschädlicher Gase kommen, die möglicherweise entzündlich sind.

Mögliche Ursachen sind:

  • Produktionsfehler
  • Mechanische Beschädigungen (z.B. durch Schläge oder Herunterfallen)
  • Thermische Einflüsse
  • Überladung oder Tiefentladung
  • Alterungsprozesse (z.B. Kurzschlüsse durch Dendritenbildung)

Die Reaktionen im Inneren des Akkus können verzögert auftreten und zu einer Kettenreaktion zwischen den Akkuzellen führen, die letztendlich zu einem thermischen Durchgehen mit intensiven Reaktionen führen kann. Für den sicheren Umgang im Havariefall sind bestimmte Grundsätze zu beachten.

Richtige Handhabung

  • Befolgen Sie die Angaben des Herstellers bezüglich Lagerung, Ladevorgang und Nutzung.
  • Laden Sie Geräte an einem Ort mit Rauchmelder und ohne brennbare Materialien in der Nähe.
  • Vermeiden Sie das Laden während des Schlafens.
  • Verwenden Sie keine defekten, beschädigten, verformten oder aufgeblähten Akkus.
  • Schützen Sie Akkus vor mechanischer Beanspruchung.
  • Bauen Sie keine eigenen Akkupacks. Dies sollte Fachleuten überlassen werden.

Brandfall

  • Löschen Sie Brände nur unter Berücksichtigung des eigenen Selbstschutzes, da bei Reaktionen von Lithium-Ionen-Akkus eine ungleichmäßige und potenziell explosionsartige Verbrennung möglich ist. Dabei kann besonders dichter und gesundheitsschädlicher Rauch entstehen.
  • Kleine Entstehungsbrände, etwa bei Smartphones oder Notebooks, können mit reichlich Wasser gelöscht werden. Spezielle Löschmittel sind in der Regel nicht erforderlich.
  • Wenn gefahrlos möglich, bringen Sie Geräte ins Freie oder in ein Wasserbad.
  • Achten Sie auf wegfliegende brennende Akkuteile, die eine schnelle Brandausbreitung verursachen können.
  • Beachten Sie das hohe Verletzungsrisiko durch Brand, Stichflamme und Gase.

Checkliste im Brandfall

  • Versuchen Sie, den Brand oder das Ausgasen eines Li-Ionen-Akkus nur dann zu löschen, wenn dies gefahrlos möglich ist.
  • Verlassen Sie den Raum, schließen Sie die Tür und das Gebäude, und nehmen Sie Ihren Schlüssel mit.
  • Warnen Sie andere Personen und verständigen Sie die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112.
  • Falls Ihr Fluchtweg versperrt ist, machen Sie sich an einem Fenster oder Balkon bemerkbar und melden Sie gegebenenfalls Ihren Standort im Gebäude.

Hinweise für Werkstätten und andere Gewerbe

Stellen Sie sicher, dass der Umgang mit Li-Ionen-Akkus unter Berücksichtigung des Brandschutzes organisiert wird. Erstellen Sie nach einer Gefährdungsanalyse einen Havarieplan mit entsprechenden Handlungsanweisungen. Halten Sie Brandbegrenzungsdecken oder Havariebehälter bereit und planen Sie den Transport havarierter Akkus. Beachten Sie, dass auch das Ausgasen ohne Brand gefährlich sein kann, da dabei gesundheitsschädliche und brennbare Gase entstehen können.

Lagerung und Entsorgung

Lagern oder laden Sie Ihre Li-Ionen-Akkus nicht in Flucht- und Rettungswegen, um im Falle einer Reaktion mit Brand den Rettungsweg nicht zu versperren. Akkus, auch beschädigte, gehören nicht in den Hausmüll. Entsorgen Sie Altakkus sachgerecht in Sammelboxen im Handel oder bei kommunalen Sammelstellen, um Brände in Müllsammelfahrzeugen und Sortieranlagen zu vermeiden.

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