Rebecca

Portrait Rebecca P.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Leitungsstab Forschungsprojekte

Kannst du uns kurz deine Aufgaben beschreiben?

Ich arbeite bei der Berliner Feuerwehr im Forschungsbereich. Mein Hauptarbeitsfeld ist hier das Training mit Charly BOS. Charly BOS ist eine digitale Trainingsplattform, mit der vor allem junge Einsatzkräfte auf die psychischen Anforderungen des Feuerwehrberufs vorbereitet werden. Ich beschäftige mich nun seit knapp drei Jahren mit diesem Thema und freue mich natürlich sehr, dass aus einem Forschungsprojekt ein praktisches Training geworden ist, von dem die Einsatzkräfte wirklich profitieren können.

Warum hast du dich für eine Tätigkeit bei der Berliner Feuerwehr entschieden und was hast du vorher gemacht?

Bevor ich diesen Berufsweg eingeschlagen habe, war ich Psychologiestudentin. Während meines Studiums wurde mir relativ schnell klar, dass es mich in die Forschung ziehen würde. Die Psyche des Menschen ist so vielschichtig und faszinierend und bei weitem noch nicht endgültig erforscht.

Bereits in meinem Studium habe ich an der Charité im Zentrum für extreme Umwelten gearbeitet. Dort bin ich dann zum ersten Mal in Berührung mit der Berliner Feuerwehr gekommen. Damals wurden vor allem die extremen Umweltbedingungen bei der Löschung von Bränden und deren Auswirkungen auf den Körper untersucht. Bei dieser Tätigkeit wurde mir zum ersten Mal wirklich bewusst wie herausfordernd der Alltag von Einsatzkräften in der Brandbekämpfung und im Rettungsdienst ist. Ich hatte schnell den Wunsch, diese Nische weiter zu erforschen. Daher habe ich auch meine Masterarbeit zu diesem Thema geschrieben.

Beschreib uns deinen typischen Arbeitstag!

Ein typischer Arbeitstag im Büro beginnt bei mir früh, daher wird zuerst Kaffee gekocht. Bei einer ersten großen Tasse schwarzen Kaffees werden dann die E-Mails gecheckt. Das mit dem schwarz-trinken mache ich übrigens erst seitdem ich bei der Berliner Feuerwehr arbeite. Vorher habe ich immer Milch dazu genommen. Woher das kommt kann ich wirklich nicht sagen, aber das scheint ein weit verbreitetes Phänomen unter Feuerwehrangehörigen zu sein!

Im Laufe des Morgens trudeln die Kolleginnen und Kollegen ein. Es wird sich über die anstehenden Arbeiten ausgetauscht, es fließt noch mehr Kaffee.

Mein Büroalltag unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen „Bürojobs“. Trotzdem ist die Arbeitsatmosphäre auf der Wache, auf der wir unsere Arbeitsräume haben, immer gut! Besonders wenn die Einsatzkräfte die Drehleiter testen und im Hintergrund einer Online-Besprechung erscheinen, hat man immer Lacher auf seiner Seite.

Was macht deine Tätigkeit besonders?

Meine Tätigkeit bei der Berliner Feuerwehr bietet mir nicht nur eine hohe thematische Vielfalt und Abwechslung. Wesentlicher ist, dass ich der Arbeit der Feuerwehren eine hohe Bedeutsamkeit beimesse. Psychologen sprechen hierbei von dem Konstrukt der erlebten Sinnhaftigkeit. Das heißt man erlebt die eigene Arbeit als grundsätzlich wertvoll und sinnvoll. Und genau das zeichnet meine, aber auch jede andere Tätigkeit bei der Berliner Feuerwehr aus und macht sie zu etwas Besonderem.

Welche Herausforderungen bringt deine Arbeit mit sich?

Im Forschungsbereich der Berliner Feuerwehr ist immer viel los. Die verschiedensten Forschungsprojekte mit unterschiedlichen Inhalten werden parallel bearbeitet. Das macht die Arbeit sehr abwechslungsreich. Vor allem die Kommunikation in einem interdisziplinären Projektteam ist eine schöne Herausforderung. Jede Fachrichtung hat ihren eigenen, spezifischen Jargon. Das erfordert zu Beginn viel Kommunikation und Geduld. Sind diese anfänglichen Hürden aber erstmal genommen, bietet die interdisziplinäre Zusammenarbeit jede Menge Einblicke in andere Forschungszweige und Herangehensweisen.

Erzähl uns von deinem Team!

Da wir im Forschungsbereich an Projekten arbeiten, ist die Personalsituation sehr dynamisch. Ist ein Projekt abgeschlossen, gehen in der Regel auch die betreffenden Projektmitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist immer sehr schade, schafft aber auch Raum für neue Teamkonstellationen. Ich würde unser Team daher als sehr dynamisch, anpassungsfähig und resilient beschreiben. Wir sind alle recht jung und ein Bürotag wird selten langweilig.

Wie war Dein Bewerbungsprozess?

Ich habe mich initiativ beworben, daher war mein Bewerbungsprozess eher untypisch. Der Prozess sah bei mir so aus: Ich habe meine Masterarbeit über die körperlichen und psychischen Belastungen von Einsatzkräften bei einem Brandeinsatz geschrieben. Für die Feldmessungen war ich viel auf dem Gelände der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienst-Akademie (BFRA) unterwegs. Eines Tages kam die Leiterin des Forschungsbereichs der Berliner Feuerwehr (und damit meine derzeitige Chefin) zu unseren Messungen. Ich habe ihr meine Hypothesen und bisherigen Ergebnissen gezeigt. Sie hat mir dann von ihrem Projekt Charly BOS erzählt. Gefühlt einen Wimpernschlag später war ich dann mit an Bord.

Warum passt Dein Arbeitgeber zu Dir?

Ick bin ein Berliner – beziehungsweise eine Berlinerin! Als Einwohner einer Stadt kommt man an der Feuerwehr natürlich nicht vorbei. Darüber hinaus ist die praxisnahe Arbeit bei der Berliner Feuerwehr ein wunderbarer Gegenpol zu meiner theoretischen Forschung.