8. nationaler Leistungsvergleich 2011 in München
Der mittlerweile 8. Leistungsvergleich der Höhenrettungsgruppen der Berufsfeuerwehren Deutschlands, wurde am 29.10.2011 in München ausgetragen. 13 Höhenrettungsgruppen aus dem ganzen Land gingen diesmal an den Start.
Die Berufsfeuerwehr München hatte als Vorjahresgewinner und Ausrichter, mit sehr viel persönlichem Engagement der dortigen Höhenretter , unter Führung von Helmut Schmidt, diesen Tag hervorragend organisiert. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön in die bayrische Landeshauptstadt für die geleistete Arbeit und die Rundumversorgung der Teilnehmer. Als Wettkampfort diente die Ausbildungshalle der BF München, die ein echtes Sahnestück ist und man als Berliner nur neidisch staunen kann.
Die Sponsoren dieses Leistungsvergleiches sorgten mit ihren Ausstellungsständen für Informationen und wahren nicht selten Ausgangspunkt interessanter Diskussionen.
Von den Wettkampfmannschaften (1:4) mussten, nach der am Vorabend ausgelösten Reihenfolge, vier anspruchsvolle Aufgaben gelöst werden.
Im Einzelnen war das eine Rettung, eines an einem Kranausleger hängenden Verunglückten. Hierzu musste am Mast des Kranes vorgestiegen, sich unter dem Ausleger zur Absturzstelle vorgearbeitet und zum Verunglückten abgeseilt werden. Jenes war unsere erste Aufgabe und wir mussten hier auch als erste an den Start. Einer muss schließlich der Erste sein.
Danach war ein Aufstieg und anschließende Abfahrt, an einem ca. 10m hohen senkrechten Seil zu absolvieren. Und um die Sache etwas zu würzen, befand sich auf der Hälfte natürlich ein Knoten im Seil, der überwunden werden wollte.
Als dritte Aufgabe müsste ein Wettkämpfer, der an 4, in vier Richtungen spinnenartig zu spannenden, Seilen befestigt wurde, durch Verkürzen bzw. Nachlassen dieser Seile, frei hängend durch den Raum bewegt werden. Hierbei musste er Gegenstände einsammeln (eine Tasche mit einer Schraube, Handschuhe, einen Messbecher und eine Säge. Mit der Säge musste er einen Balken zersägen, danach einen Klettergriff aus einer Grube angeln und diesen an ein Brett schrauben. Um das Maß vollzumachen, als letztes mit dem Messbecher Wasser aus einem Behälter schöpfen und in einen ca. 2 m entfernt stehenden Behälter füllen. Das alles ohne den Boden zu berühren. Das hört sich alles etwas kompliziert an und wird in Bayern Huber genannt – schaut Euch einfach die Bilder an.
Zum Schluss und auch als letzte Mannschaft an dieser Station musste von uns ein Verletzter mittels Trage von einer Plattform gerettet werden. Oberstes Gebot war hier der Patientenkomfort. Und damit die Aufgabe echt schwierig wurde, gab es über der Plattform keine Anschlagpunkte. Das bedeutet, dass das Überwinden der Kante eine echte Herausforderung darstellte. Fast alle Mannschaften hatten hier einen kleinen Wackler in der Trage. So auch wir.
Alle Zeiten und Strafzeiten für gemachte Fehler, wurden zu Gesamtzeit addiert.
Am Ende reichte es für uns ganz knapp zum Sieg. Der Abstand zum Zweitplatzierten betrug lediglich 24 Sekunden und zum dritten Platz auch nur 1Minute und 19 Sekunden. Das kleine Quäntchen Glück gehört eben bei allem Können mit dazu.
Der Abstand zum 13. Platz belief sich auf nur 30 Minuten. Dieses zeigt, dass die Qualität aller Mannschaften sehr homogen war und es keine wesentlichen Qualitätsunterschiede mehr gibt bzw. die Leistungsdichte sehr hoch ist. Dieses konnte auch der von unserer Mannschaft gestellte Schiedsrichter bestätigen. Es wurde sehr wenig Fehler gemacht, alle Mannschaften arbeiten übersichtlich, schnell und mit einer guten Kommunikation.
Der Wettkampftag ging auf der BFW 8 (Sitz der Höhenrettung) mit Siegerehrung, sehr leckerem Essen, interessanten Gesprächen und ein paar Gläsern Bier zu Ende.
Die Berufsfeuerwehr Chemnitz hat sich bereit erklärt, den 9. LV 2012 und die BF Oldenburg plant für 2013 den Leistungswettbewerb auszurichten. Damit müssen nicht immer die Sieger dran glauben (große BF mit großen HRD Gruppen haben meist etwas bessere Trainingsbedingungen). Für uns wäre es die dritte Ausrichtung gewesen, was wir auch angenommen hätten aber so freuen wir uns auf Besuche in Sachsen und im hohem Norden.
Olaf Schmäu und Thomas Körber
HRD BF Marzahn
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