Freiwillige Feuerwehr Mahlsdorf

Wachgebäude der FF Mahlsdorf

Kontakt

Bild: Berliner Feuerwehr

Freiwillige Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Mahlsdorf liegt im Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf. Sie hat einen eigenen Ausrückereich (FF Typ A).
Die Wachnummer ist 6220.

In der Einsatzabteilung sind 4 Frauen und 13 Männer aktiv.
Die Ehrenabteilung hat 25 Mitglieder.

Die Freiwillige Feuerwehr Mahlsdorf gehört zum Einsatzbereich E 6.
Betreuungswache ist die Feuerwache Hellersdorf.

Übungsdienst der FF:
Dienstag von 18:00 bis 21:00 Uhr

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Lernen Sie uns beim Übungsabend kennen und erfahren Sie mehr über die Arbeit der FF und JF.

Jugendfeuerwehr

In der Jugendfeuerwehr sind 2 Mädchen und 23 Jungen aktiv.
Kinder ab 10 Jahren können Mitglied der Jugendfeuerwehr werden.

Übungsdienst der JF:
Mittwoch von 17:00 bis 19:00 Uhr

Fahrzeuge der FF Mahlsdorf

Abbildung Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug

LHF 20/12 CAFS
Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug

Abbildung Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze

LF 16 TS
Löschgruppenfahrzeug 16 mit Tragkraftspritze

Abbildung Gerätewagen Rettungsmaterial

GW RettMat
Gerätewagen Rettungsmaterial

Abbildung Feuerwehranhänger Tragkraftspritze

FwA TS
Feuerwehranhänger Tragkraftspritze

Historischer Überblick

  • 1. November 1902 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Mahlsdorf
  • 1958-1960 Um- und Anbau der Feuerwache
  • 1963 Gründung einer Frauengruppe
  • 1996/1997 umfassende Renovierungsarbeiten

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Mahlsdorf

Am 1. November 1902 wurde die Freiwillige Feuerwehr Mahlsdorf im Gesellschaftshaus von Emil Anders gegründet. Unter Leitung des damaligen Oberführers Paul Schmidt (Schmiedemeister) nahmen 21 Kameraden den Dienst auf. Unser erstes Gerätehaus befand sich in der Wagnerstraße (heute Donizettistraße) und das dazugehörige Depot in der Köpenicker Straße (jetzt Hultschiner Damm). Die Technik bestand damals aus 2 Wagenspritzen mit Saugwerk, einem 4-rädrigem Wasserwagen und einem Hydrantenwagen. Alarmiert wurden die Kameraden durch Huptöne, welche andauerten, bis die Einsatzkräfte ihre Bereitschaft meldeten. Das 1. Feuer wurde in der Nacht vom 23. zum 24. Februar 1904 gemeldet - es brannte ein Sommerhäuschen in der Hönower Straße. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Mahlsdorf nur etwa 200 Hydranten, wodurch bei Ausbruch eines Feuers die Arbeit erschwert wurde.

Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges wurden viele Kameraden in die Armee berufen, so dass eine Pflichtfeuerwehr aus Kriegsveteranen die Einsatzbereitschaft aufrecht hielt.

Nach Beendigung des Krieges nahm die Feuerwehr Mahlsdorf ihre Tätigkeit im Gerätehaus wieder auf. Die vorrangigen Aufgaben der 20 Kameraden unter Leitung des langjährigen Mitgliedes Erich Natusch bestanden in Technischen Hilfeleistungen und Brandbekämpfungen. Durch den Krieg vorhandene Luftschutzsirenen wurden jetzt zur Alarmierung der Feuerwehr benutzt und wir erhielten ein neues Feuerwehrfahrzeug, einen Opel P4. Dies führte zu kürzeren Ausrückzeiten und somit auch zu effektiveren Hilfemaßnahmen.

1954 erhielt die Freiwillige Feuerwehr Mahlsdorf ein neues Einsatzfahrzeug, ein LF 8-TS 8 vom Typ Granit 27 - umgangssprachlich Jumbo genannt. Hierbei handelt es sich um ein Löschfahrzeug (LF) mit einer Tragkraftspritze (TS), welche eine Förderleistung von 800 Liter Wasser in der Minute bei 8 bar hatte. Während der Amtszeit von Erich Natusch wurde von 1958 bis 1960 die Feuerwache an- und umgebaut. In dieser Zeit fanden die Ausbildungsabende und Veranstaltungen der Feuerwehr in den Räumlichkeiten der benachbarten Schule statt.

Als Kamerad Natusch in die Wirkungsbereichsleitung berufen wurde, übernahm Kamerad Willi Rudow 1960 das Amt des Wehrleiters mit 23 Kameraden. In den 60er Jahren wurde in der damaligen DDR immer mehr Augenmerk auf den "Vorbeugenden Brandschutz" gelegt. Mit der Durchführung dieser Aufgabe wurde überwiegend die Frauengruppe, welche im März 1963 gegründet wurde, betraut. Die Frauengruppe bestand anfangs aus 11 Kameradinnen, die meist Partner der Feuerwehrmänner waren. Nach und nach wurden auch unsere Frauen in die praktische und theoretische Ausbildung eingebunden, so dass sie bald die gleiche Arbeit wie die Männer verrichten konnten.

Nach Ausscheiden des Kameraden Willi Rudow 1965 wurde Kamerad Martin Weppner zum Wehrleiter gewählt. Während seiner langjährigen Amtszeit konnte die Qualität der Arbeit in der Feuerwehr wesentlich verbessert werden. Wir erhielten Freistellungen nach langandauernden Einsätzen und für Ausbildungsmaßnahmen. Es war dadurch möglich, gemeinsame Ausbildungen und Leistungsvergleiche mit anderen Feuerwehren durchzuführen. Diese Übungen waren notwendig, um die nun schon moderne Technik beherrschen und einsetzen zu können. Im Jahre 1974 erhielten wir ein LF 16 auf Basis W50. Dieses Fahrzeug war ausgerüstet mit einer festeingebauten Heckpumpe, welche 1.600 Liter Wasser in der Minute förderte und hatte einen festeingebauten Wasser- und Schaumbehälter mit je 200 Litern. 1980 wurde uns ein weiteres Fahrzeug zugeteilt, ein LF 8 vom Typ LO 3000-TS 8 mit Schlauchtransportanhänger (STA). Hierbei handelte es sich ebenfalls um ein Löschfahrzeug mit Tragkraftspritze, welche eine Förderleistung von 800 Litern pro Minute aufweisen konnte. Somit war die Feuerwehr Mahlsdorf mit ihrem Fuhrpark auf dem neuesten Stand.

Ende 1990 beendete Kamerad Weppner seine Arbeit in der Freiwilligen Feuerwehr Mahlsdorf. Bis zur Wahl eines neuen Wehrleiters wurde Kamerad Hubert Kretschmann als Wehrsprecher eingesetzt. Im Februar 1991 wurde Oberbrandmeister Thomas Köhler (heute Brandinspektor) zum neuen Wehrführer und Oberlöschmeister Peter Scholz (heute ebenfalls Brandinspektor) zum Stellvertreter gewählt.

Die nun schon etwas überholte DDR-Technik wurde nach und nach ausgesondert. Im Zuge der Anpassung der Feuerwehren Berlin-Ost und Berlin-West wurde im Frühjahr 1994 das alte Alarmierungssystem (Sirene) abgeschafft und die Alarmierung erfolgt bis heute über Funkmeldeempfänger, welche die Kameraden bei Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr erhalten. Dies danken uns besonders die Anwohner von Mahlsdorf, da sie nicht mehr durch nächtliche Sirenengeräusche aus dem Schlaf gerissen werden. Im Herbst 1994 erhielten wir unser erstes LHF (Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug) der Marke Mercedes Benz.

Dank kontinuierlicher Bemühungen unseres Wehrleiters erhielten wir im Laufe der nächsten Jahre neuere Einsatztechnik. Durch Glück und Zufall bekamen wir 2 "Prototypen des City-Konzeptes der Berliner Feuerwehr", nämlich 1997 ein Mercedes-TLF 16-24 Tr und 1999 ein Mercedes-LHF 16-12.

Durch unseren eigenen Ausrückbereich werden wir seit Anfang der 90er Jahre auch vermehrt zu Rettungsdiensteinsätzen gerufen, was heutzutage unsere meisten Einsätze ausmacht. In den letzten 12 Jahren haben sich unsere Alarme / Einsätze verdoppelt, d. h. wir rücken zwischen 20 und 30 Mal im Monat aus. Natürlich fahren wir nicht nur zu Rettungsdiensteinsätzen, sondern auch zu Feuern und Technischen Hilfeleistungen, wie Verkehrsunfälle, umgestürzte Bäume, Ölspuren, Wasserohrbrüche und so weiter.

Ein weiterer Verdienst sind umfangreiche Umbau- und Renovierungsarbeiten auf der Feuerwehr, bei denen alle Kameradinnen und Kameraden kräftig mit zupackten. So erhielten wir 1996 ein neues Tor für unsere Fahrzeughalle. Dies ist ein gläsernes Rolltor, so dass jeder Mitbürger unseren Fahrzeugpark bewundern kann. Aus diesem Anlass beschlossen wir, die Halle zu fliesen. Wegen der "knappen Haushaltskasse" der Berliner Feuerwehr erhielten wir nur das Material. Die Arbeit wurde von uns in Eigenleistung erbracht.

Da wir so schön "in Form" waren, wurden unsere Sanitärräume ebenfalls einer Schönheitskur unterzogen. Seit 1997 haben wir auch einen kleinen Garten. Hier haben wir uns mit viel Liebe eine tolle Grillecke geschaffen, so dass man nach getaner Arbeit ein ruhiges Plätzchen zum Entspannen hat. Im Jahre 2001 packte uns die Arbeitswut noch mal richtig und wir haben uns unsere Räume gemütlich gemacht. Alle Türen, Sanitärräume sowie die Dienstzimmer der Wehrleitung wurden gemalert. Für die Flure und den Aufenthaltsraum ließen wir uns etwas besonderes einfallen - Buntputz. Nun passte natürlich der alte Fußboden nicht mehr zu den neu gestalteten Räumen. In Folge der Beharrlichkeit unseres Wehrführers, Thomas Köhler, spendierte uns die Berliner Feuerwehr einen neuen Fußbodenbelag. Zu guter Letzt schenkten wir uns selbst noch eine neue Einrichtung für unseren Aufenthalts- und Schulungsraum. So wurde u.a. eine neue Bar gebaut und eine neue Sitzecke angeschafft.

Feuerwehrsportliche Aktivitäten und Höhepunkte

Auch der Sport kommt nicht zu kurz. So gibt es verschiedene Disziplinen, die mit feuerwehrtechnischen Geräten durchgeführt werden, z.B. Löschangriff, Hakenleitersteigen, Gruppenstafette, eine 4x100m - Staffel und eine 100m - Hindernisbahn.

Seit 1967 nehmen unsere Kameradinnen und Kameraden an diesen Wettkämpfen mit sehr gutem Erfolg teil und können auf viele erste, zweite und dritte Plätze bei Kreis- und Bezirksausscheiden zurückblicken. Unser Nachwuchs nahm auch regelmäßig an solchen Ausscheiden teil und kann auf gute Platzierungen bei landesweiten Wettkämpfen zurückschauen. 1985 belegten wir in Biesenthal mit unserer Mannschaft den 2. Platz und 1987 in Schneeberg den 4. Platz in der Gesamtwertung.

Mitte der 90er Jahre gewann der Feuerwehrsport für uns wieder an Bedeutung. So nahmen 3 unserer Kameraden (Andrea Hänel, Stefan Hohmeier und Oliver Müller) nach jahrelangem harten Training und diversen kleineren Wettkämpfen 2000 erstmals wieder an einem Wettkampf auf Bundesebene in Augsburg teil.

Einer unserer Kameraden - Sven Küther - kann auf besonders große Erfolge zurückblicken. Er war in den 80er Jahren mit seiner Mannschaft mehrfacher Kreis- und Bezirksmeister. In der Einzeldisziplin "Hakenleitersteigen" (16,15 sek.) und auf der 100m - Hindernisbahn wurde er 1986 DDR-Meister. Wegen seiner hervorragenden Leistungen wurde er in die Auswahlmannschaft "Berlin" übernommen und errang hier viele Siege, auch international. Bis heute hält er aus einem Wettkampf in Ungarn die Bestzeiten im Hakenleitersteigen (14,00 sek.) und auf der 100m - Hindernisbahn (16,10 sek.). 1993 wurde er bei der Feuerwehrolympiade in Berlin Olympiasieger im Hakenleitersteigen. Seine nächsten Olympiamedallien gewann er 1996 in Dänemark im "Hakenleitersteigen" und in der Zweikampfwertung. Seine sportliche Laufbahn beendete er 2001 nach der Olympiade in Finnland. Hier errang er in der Gesamtwertung den 6. Platz und war damit bester deutscher Teilnehmer. 

Gesellschaftliche Aktivitäten

Wie sich jeder denken kann, gibt es neben dem Feuerwehrdienst aber auch gemeinsame Freizeitaktivitäten. Einige dieser Veranstaltungen können auf eine lange Tradition zurückblicken. Gestern wie heute gibt es im Frühjahr ein Eisbeinessen und zum Jahresende unser Abschlussvergnügen. Selbstverständlich gibt es auch jedes Jahr eine "zünftige Herrentagsfahrt" sowie für die Ehefrauen, Freundinnen und Feuerwehrfrauen eine "Frauentagsfeier". Ebenfalls veranstalten wir seit Jahren für die Kinder der Feuerwehrangehörigen eine Weihnachtsfeier.

In den früheren Jahren wurde einmal jährlich ein Ausflug "mit Kind und Kegel" organisiert. Sehr viel Zuspruch fanden auch immer unsere Skat- und Canasterturniere sowie die Kegel-Nachmittage.

Im Laufe der 80er und 90er Jahre änderte sich unser Veranstaltungsplan, bedingt durch den Generationswechsel in den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr Mahlsdorf, ein wenig. Heute zählen zu unseren Aktivitäten u. a. Dartturniere und Bowlingabende.

Weitere Höhepunkte, auf die wir mit Stolz zurückblicken können, sind Festveranstaltungen zur 75-Jahrfeier im Oktober 1977 und die 85-Jahrfeier im Oktober 1987. Alle Kameradinnen und Kameraden packten fleißig zu, denn es galt, den Bürgern von Mahlsdorf etwas zu bieten. Als weiteren Meilenstein in unserer Feuerwehr-Geschichte können wir unsere 95-Jahrfeier 1997 betrachten. Dieses Jubiläum begingen wir gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Hellersdorf und es wurde der Bevölkerung über 3 Tage ein buntes Programm, von Vorführungen unserer Technik, über Hopsburg für die Jüngsten bis hin zum Festzelt mit Live-Band, geboten. Und was gehört zu jeder guten Feuerwehrfeier? Richtig, ein Festumzug sowie eine Erbsensuppe aus der Gulaschkanone.